Gesundheit

Energy Drinks & Co: Webfilm informiert über gesundheitliche Risiken

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) informiert in einem neuen Webfilm über die gesundheitlichen Risiken durch koffeinhaltige Getränke. Kinder, Schwangere, Stillende und koffeinempfindliche Personen sollten darauf verzichten.

15.08.2016

Ein neuer Webfilm aus der interaktiven Reihe "Verbraucher fragen - Das BfR antwortet" des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) informiert über die gesundheitlichen Risiken durch den Konsum von Koffein, insbesondere durch Energy Drinks. "Es besteht in der Öffentlichkeit wenig Klarheit darüber, welche Auswirkungen koffeinhaltige Getränke auf die Gesundheit haben können", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. "Wer übermäßig viel Energy Drinks in kurzer Zeit konsumiert, dazu erhöhte Mengen Alkohol trinkt, sich körperlich intensiv betätigt und/oder wenig schläft, kann unter Umständen schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen erleiden."

Verbraucherinnen und Verbraucher hatten über das interaktive BfR-Online-Format die Möglichkeit, ihre Fragen zum Thema zu stellen und anschließend die für sie wichtigste Frage zu wählen. Die drei meistgewählten Fragen beantwortet das BfR in dem jetzt veröffentlichten Webfilm unter www.bfr.bund.de.

Energy Drinks in hohen Mengen   

Energy drinks (deutsch Energiegetränke) sind Getränke, die oft in hohen Konzentrationen Koffein, meist zusammen mit den Stoffen Taurin, Inosit und Glucuronolacton, enthalten. In einigen Fallberichten wurden nach dem Konsum von Energy Drinks schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen beschrieben. Das in Energy Drinks enthaltene Koffein stimuliert das Herzkreislauf- und das zentrale Nervensystem. Bei hohen Koffeinzufuhren können unerwünschte Wirkungen, wie z. B. erhöhte Erregbarkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen sowie ein erhöhter Blutdruck, auftreten.

Aus Sicht des BfR können sich gesundheitliche Risiken ergeben, wenn Energy Drinks in hohen Mengen getrunken werden. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass insbesondere der gleichzeitige Konsum größerer Mengen von Energy Drinks und höheren Mengen an Alkohol und/oder ausgiebige körperliche Betätigung das Risiko für negative gesundheitliche Effekte erhöhen. Bestimmten Verbrauchergruppen, wie Kindern, Schwangeren, Stillenden und koffeinempfindlichen Personen, wird empfohlen daher auf den Konsum von derartigen Energiegetränken zu verzichten.

Soviel Koffein wie Filterkaffee

Im Online-Tool "Verbraucher fragen - Das BfR antwortet" wählten Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere Fragen, die sich auf die Risikobewertung von Energy Drinks im Vergleich zu anderen koffeinhaltigen Getränken beziehen. Energy Drinks enthalten etwa 80 mg Koffein pro Dose (250 ml) und gehören damit - zusammen mit Filterkaffee - zu den Getränken, die am meisten Koffein enthalten. Eine Dose Energy Drink enthält vergleichbar viel Koffein wie ein Becher (200 ml) Filterkaffee und etwa doppelt so viel wie ein Becher Schwarztee. Im Vergleich zu einer Dose Cola oder einem Becher Grünem Tee ist in Energy Drinks mehr als doppelt so viel Koffein enthalten.

Für gesunde Erwachsene gilt die Aufnahme von bis zu 200 mg Koffein, also etwa zwei Bechern Kaffee oder zwei Dosen Energy Drinks innerhalb kurzer Zeit als gesundheitlich unbedenklich. Über den Tag verteilt können Erwachsene etwa das Doppelte trinken. Für Schwangere und Stillende gilt dies nicht. Sie sollten auch über den Tag verteilt nicht mehr als 2 Becher Kaffee trinken. Kinder und Jugendliche vertragen schon allein aufgrund ihres geringeren Körpergewichts weniger.

Empfindlichkeit individuell sehr verschieden 

Die Angaben stellen keine Empfehlungen des BfR dar, sondern bezeichnen lediglich die Mengen, die bei der gesunden Allgemeinbevölkerung als gesundheitlich unbedenklich angesehen werden. Die Empfindlichkeit gegenüber Koffein kann individuell sehr verschieden sein. So führt bei manchen Personen schon eine Tasse Kaffee zu Schlafstörungen. Daher sollte eine geringere Aufnahme von Koffein als die oben angegebene Menge bei empfindlichen Personen angestrebt werden. Bei manchen Personengruppen können erhöhte Koffeindosen zu besonderen gesundheitlichen Risiken führen, z. B. bei Personen mit bestimmten Herzkreislauferkrankungen. Solche Personen sollten auf den Konsum von Koffein insbesondere in höheren Dosen verzichten.

Erwachsene nehmen in Deutschland Koffein vor allem über Kaffee auf. Insbesondere bei Jugendlichen können Energy Drinks in relevantem Umfang zur Gesamtaufnahme an Koffein beitragen: Befragungen bei deutschen Jugendlichen aus dem Jahr 2012 weisen auf einen Anteil von ca. 10 % hin. Auch Kinder nehmen schon Koffein auf, vor allem über Schokolade. Eine Tafel Zartbitterschokolade enthält so viel Koffein wie ein Becher Schwarztee, was etwa einer halben Dose Energy Drink entspricht. Eine Tafel Vollmichschokolade enthält ein Viertel des Koffeingehalts einer Dose Energy Drink.

Koffein auch in Schokolade

Weitere Informationen zur Wirkung von Koffein sowie einen Zähler für die Koffeinaufnahme bietet das Informationsportal des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) an: www.check-deine-dosis.de

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Quelle: Bundesinstitut für Riskobewertung vom 03.08.2016

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