Gesundheit
Landesregierung BaWü baut psychiatrische Hilfe für Kinder und Jugendliche deutlich aus
Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg erhalten ein größeres Angebot an psychiatrischer Hilfe. Dafür wird die Zahl der Plätze in Kliniken und Tageskliniken um fast 100 auf 930 erhöht.
03.01.2014
Sozialministerin Katrin Altpeter will die psychiatrische Hilfe für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg deutlich verbessern. Das bestehende Angebot von derzeit landesweit 835 Betten und Plätzen in Kliniken und Tageskliniken wird deshalb um 95 Betten und Plätze ausgeweitet. Dies entspricht einer Steigerung um mehr als 11 Prozent auf 930 Betten und Plätze.
„Bei immer mehr Kindern und Jugendlichen wird eine psychische Erkrankung diagnostiziert. Ich will sicherstellen, dass sie ohne allzu lange Wartezeiten die erforderliche Therapie erhalten“, sagte Altpeter. Mit dem Ausbau der Kapazitäten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie werde die Versorgung der betroffenen Kinder und Jugendlichen wesentlich verbessert und das Angebot dem wachsenden Bedarf angepasst.
Nach den Angaben von Ministerin Altpeter wird das Land ausreichend Mittel zur Förderung der Investitionen für die zusätzlichen 85 teilstationären Plätze in Tageskliniken und 10 vollstationären Plätze in Kliniken zur Verfügung stellen.
Tageskliniken: Stärkung der wohnortnahen Behandlung
Bei der vom Sozialministerium 2012 in Auftrag gegebenen Evaluation des Versorgungsangebots in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie stellte sich heraus, dass die Mehrzahl der befragten Kliniken zu geringe Kapazitäten im ambulanten Bereich bzw. bei den niedergelassenen Ärzten als Problem in der Behandlungskette sehen. Die Folge seien lange Wartezeiten auf einen ambulanten Therapieplatz. Aber auch Kapazitätsengpässe in der teil- und vollstationären Versorgung wurden beschrieben.
Eine ausreichende Zahl von Behandlungsmöglichkeiten in Tageskliniken ist für Ministerin Altpeter vor diesem Hintergrund ein wesentlicher Beitrag zur wohnortnahen Versorgung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen. Hier gebe es in manchen Regionen noch kein gut erreichbares Angebot. „Tageskliniken bieten die beste Möglichkeit, ein komplexes Behandlungsangebot mit der Einbindung des familiären und schulischen Umfelds zu verknüpfen“, so die Ministerin. Tageskliniken würden den spezifischen Bedürfnissen der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen in besonderer Weise gerecht.
Während die Krankenkassen und Ersatzkassen das derzeitige stationäre und tagesklinische Versorgungsnetz für ausreichend erachten, tritt die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft für eine starke Ausweitung ein. Vor diesem Interessenshintergrund hat sich Ministerin Altpeter mit der Ausweitung des Versorgungsangebots um etwa 100 zusätzliche Plätze und Betten für den „goldenen Mittelweg“ entschieden.
Gegenwärtig werden in Baden-Württemberg an 32 Standorten 586 stationäre Betten und 249 teilstationäre Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Kinder- und Jugendpsychotherapie angeboten.
Quelle: Landesregierung Baden-Württemberg vom 02.01.2014
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