Gesundheit
Ein U fürs Leben - Niedersachsens Einladewesen zu Vorsorgeuntersuchungen startet
Ab dem 1. April 2010 startet in Niedersachsen das Einladewesen zu den Früherkennungsuntersuchungen (so genannte "U-Untersuchungen") für Kinder.
15.03.2010
HANNOVER. Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann sagte dazu: "Alle Kinder sollen gesund und unbeschwert aufwachsen. Deshalb machen wir die U-Untersuchungen U5 bis U8 für Kinder in Niedersachsen verbindlicher. Die regelmäßigen Untersuchungen helfen, vor allem Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln."
Zukünftig werden rund 320.000 Kinder jährlich vom Landesamt für Soziales, Jugend und Familie (LS) zu den U-Untersuchungen eingeladen. Wurde eine Untersuchung durchgeführt, wird dies dem LS von der Arztpraxis bestätigt. Andernfalls werden die Eltern daran erinnert, die Untersuchung nachzuholen. Wenn trotz Einladung und Erinnerung keine ärztliche Bestätigung über eine durchgeführte Untersuchung vorliegt, informiert das LS die örtlich zuständige Kinder- und Jugendhilfe. Die Kommune prüft dann im Einzelfall, ob sie sich im Sinne des Kindeswohls einschaltet.
"Die Einladungen haben einen verbindlichen Charakter und werden auch Problemfamilien erreichen. Wir werden mehr Kinder in den Früherkennungsuntersuchungen haben und gesundheitliche Risiken auch derjenigen erkennen, die sonst nicht in den Praxen erschienen wären", erklärte Dr. med. Gisbert Voigt, Vizepräsident der Ärztekammer Niedersachsen und niedergelassener Kinderarzt in Melle.
Sozialministerin Ross-Luttmann: "Erfreulich ist, dass gerade die ersten U-Untersuchungen von den Eltern sehr gut angenommen werden. Es sorgt mich aber, dass bei späteren Untersuchungen die Teilnahme abnimmt. Insbesondere betrifft das Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund." Für Fragen rund um das Verfahren wurde eine Hotline eingerichtet. Im Internet stehen weitere Informationen nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Französisch, Türkisch, Russisch und Arabisch bereit.
Das Einladewesen wurde mit der Ärztekammer Niedersachsen, den Berufsverbänden der Kinderärzte und der Hausärzte sowie mit dem Beauftragten des Landes für den Datenschutz abgestimmt. Alle niedergelassenen Kinderärzte und Hausärzte in Niedersachsen erhalten in den kommenden Tagen außerdem ein umfassendes Infopaket des Landes. "Gemeinsam mit der Ärztekammer und den Berufsverbänden der Kinderärzte und Hausärzte haben wir den Weg für den reibungslosen Start geebnet", so Ross-Luttmann.
Mehr Informationen unter: www.u-untersuchungen.niedersachsen.de
Herausgeber: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration
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