Gesundheit

Durch gemeinsames Kochen Bewusstsein für gute Ernährung vermitteln

Der aktuelle Ernährungsreport zeigt: die Deutschen wollen sich gerne gesund ernähren, setzen aber im Alltag auf Fertigpizza, Konserven und Tiefkühlkost. Kinder-und Jugendärzte raten Eltern deshalb, ihren Kindern durch gemeinsames Kochen ein Bewusstsein für gute Ernährung zu vermitteln.

13.01.2017

"In den Familien wird immer weniger mit frischen und gesunden Lebensmitteln gekocht, das spiegelt sich auch in der Kindergesundheit wider. Wir erleben immer mehr fehl- und überernährte Kinder und Jugendliche in unseren Praxen. Hier muss sich dringend etwas ändern," so Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). "Die Familie ist der Platz, an dem Kinder von Beginn an ein Bewusstsein für gute Ernährung entwickeln können. Schnell und gesund zu kochen ist gar nicht so schwer."

Tipps der Kinder- und Jugendärzte für Eltern

  • Kaufen Sie einheimische Kartoffeln und Gemüse der Saison aus der Region und zwei- bis dreimal in der Woche ein kleines Stück Biofleisch. Diese Zutaten für eine selbstzubereitete Mahlzeit sind auf jeden Fall preiswerter als Burger, Döner und Fertigpizza.
  • Beteiligen Sie Ihre Kinder am Einkaufen. Lassen Sie sie ihr Lieblingsgemüse und Obst mitauswählen.
  • Kochen und backen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern: Möhren schneiden, Kartoffeln schälen oder aus Mehl, Eiern, Butter und Zucker einen herrlich duftenden Teig machen, den man mit beiden Händen bearbeiten kann: das regt Geist und Sinne an, fördert auch Sprechenlernen und schult die Grob- und Feinmotorik.
  • Essen in Gesellschaft macht Spaß: Nehmen Sie sich Zeit für gemeinsame Mahlzeiten, für Gespräche, Austausch

Gesunde Mahlzeiten sollten demnach auch in der Kita und Schule Standard sein. Hier wünscht sich der Verband eine längst fällige Qualitätsoffensive und verbindliche Standards durch die jeweiligen Landesministerien.

Süße Snacks sind keine "Zwischenmahlzeit"

Ebenso fordert der Verband eine strikte Werbebeschränkungen für so genannte Kinderlebensmittel, Junkfood und Soft Drinks:

  • Schluss mit irreführenden Begriffen wie "Zwischenmahlzeit" für süße Snacks
  • Schluss mit Comicfiguren, Stars als Werbeträgern, Spielzeug-Beigaben, Gewinnspielen und Aktionen, die Junkfood attraktiv für Kinder machen.
  • Verbot von kostenlosen Unterrichtsmaterialien, von Stundenplänen mit Markenlogo von Süßigkeiten- Junkfood- und Softdrink-Herstellern.
  • Einführung einer transparenteren Nährwertkennzeichnung nach dem Ampel-Prinzip

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) vom 04.01.2017

Redaktion: Kerstin Boller

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