Gesundheit
Cannabis im Jugendalter kann gravierende Wirkung haben
Auch ein geringer Cannabiskonsum im Jugendalter kann negative Auswirkungen auf die Hirnentwicklung haben. Angststörungen oder psychotische Erkrankungen können begünstigt werden, wie es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage im Bundestag heißt.
20.08.2020
Laut einer Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben knapp 90 Prozent der Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren noch nie Cannabis konsumiert. Diese Jugendlichen sollen, so die Bundesregierung, durch eine gezielte Ansprache in Präventionsmaßnahmen in ihrer Haltung bestärkt werden.
Im Jugendalter finden den Angaben zufolge umfangreiche Umbauprozesse im Gehirn statt, die Wirkung von Cannabis könne daher gravierend sein. Bereits ein geringer Cannabiskonsum im Jugendalter könne negative Auswirkungen auf die Hirnentwicklung haben und Angststörungen oder psychotische Erkrankungen begünstigen, ebenso sei das Suchtrisiko größer. Ziel der Präventionsmaßnahmen, die durch die Bundesregierung finanziert werden, ist es daher, den Einstieg Jugendlicher in den Cannabiskonsum zu verhindern.
Suchtprävention im frühen Jugendalter setze bei der Aufklärung über die gesundheitlichen und psychosozialen Risiken von Cannabis an. Sie habe die Förderung einer kritischen, eigenverantwortlichen Einstellung zum Ziel, um einen möglichst späten Probierkonsum und langfristig ein Rückgang des Konsums im Jugendalter zu erwirken, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (19/21331, PDF) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.
Präventionsprogramme im Bereich Cannabis
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) betreibt zur Cannabisprävention das Internetangebot www.drugcom.de, das nach Auskunft der Bundesregierung eines der reichweitenstärksten Präventionsportale der BZgA ist. Das Portal umfasst u.a. das mehrfach positiv evaluierte Cannabisausstiegsprogramm „Quit the Shit“, mit dem Cannabiskonsumierende ihren Konsum reduzieren oder einstellen sollen.
Außerdem sei die BZgA auf YouTube mit Info-Clips zum Thema Cannabis – Wirkungen, Risiken etc. – vertreten. Ergänzend bietet die BZgA einen Leitfaden zur Cannabisprävention für Schulen an. Pädagogische Fachkräften stellt die BZgA außerdem methodisch-didaktisch aufbereitete Informationen zur Cannabisprävention zur Verfügung. Die Handreichung unterstützt die Arbeit mit Jugendlichen rund ums Thema Cannabisprävention.
Quelle: Deutscher Bundestag, hib - heute im bundestag Nr. 831 vom 11.08.2020
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