Gesundheit

BZgA ruft zum Masern-Impfcheck auf

Immer noch erkranken viele Menschen unnötig an Masern. Obwohl 95 Prozent die Impfung gegen Masern als wichtig erachten, erhalten viele Kinder die Impfung später als empfohlen oder verpassen die zweite Dosis, die für einen kompletten Schutz nötig ist. Mit der Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass – Gegen Masern geimpft?“ informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rund um das Thema.

14.11.2018

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich zum Ziel gesetzt, die Masern weltweit zu eliminieren. Das ist möglich, wenn langfristig 95 Prozent der Bevölkerung gegen diese Krankheit geschützt sind. In Deutschland ist dieses Ziel noch nicht erreicht, so dass immer noch viele Menschen unnötig an Masern erkranken. Daher ruft die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit ihrer Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass – Gegen Masern geimpft?“ dazu auf, den Impfschutz gegen Masern im Impfpass von der Ärztin oder dem Arzt überprüfen zu lassen.

Keine harmlose Kinderkrankheit

Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Ein wirksamer Impfschutz gegen Masern ist für Jugendliche und nach 1970 geborene Erwachsene genauso wichtig wie für Kleinkinder. Zwar werden Eltern bei den Früherkennungsuntersuchungen auf die erforderlichen Kinderimpfungen hingewiesen und 95 Prozent erachten die Impfung gegen Masern für ihren Nachwuchs auch als notwendig. Dennoch erhalten viele Kinder die Impfungen später als empfohlen oder verpassen die zweite, für einen kompletten Impfschutz notwendige Dosis. Mehr als die Hälfte aller Masernfälle in Deutschland betreffen zudem Jugendliche und Erwachsene bis etwa 45 Jahre. Vielen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, ist nicht bekannt, dass auch ihnen ein Impfschutz gegen Masern empfohlen wird. Deshalb ruft die BZgA dazu auf, den individuellen Masern-Impfschutz zu prüfen.“

Nach den Daten der bundesweiten Repräsentativbefragung der BZgA zum Thema Impfen halten 87 Prozent der befragten Erwachsenen das Ziel, die Ausbreitung von Masern zu verhindern, für wichtig oder sehr wichtig. Die Studiendaten zeigen jedoch auch, dass unter den nach 1970 Geborenen die Impfung gegen Masern im Erwachsenenalter nur 77 Prozent als wichtig oder besonders wichtig einschätzen.

Infos und Erklärvideos zum Thema Masern-Impfung

Aktuell erinnert die BZgA mit der Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass – Gegen Masern geimpft?“ bundesweit mit Großflächenplakaten an die Bedeutung des Impfschutzes gegen Masern. Ausführlich informiert die BZgA auf www.impfen-info.de/impfpass. Erklärvideos gehen auf der Internetseite auf häufige Fragen zum Thema Masernimpfung ein und erläutern die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder und für nach 1970 geborene Erwachsene zum Schutz vor Masern. Eine Entscheidungshilfe zur Masern-Röteln-Mumps-Impfung unterstützt vor allem Eltern, eine informierte Entscheidung zu treffen. Außerdem findet sich auf der Webseite eine MMR-Entscheidungshilfe.

Weiterführende Informationen

Für die bundesweite BZgA-Repräsentativbefragung 2016 „Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ wurden im Zeitraum Juli bis Mitte September 2016 bundesweit 5.012 Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren befragt.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 13.11.2018

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