Gesundheit
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung startet neue Initiative zur Sexualaufklärung
Unter dem Motto „Bleib entspannt. Mach dich schlau.“ startet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine neue Initiative zur Sexualaufklärung für Jugendliche.
18.11.2010
Ziel ist es, Heranwachsende zu befähigen, bei sexuellen Kontakten rechtzeitig miteinander über Verhütung zu sprechen und sie für riskante Situationen zu sensibilisieren. Dabei sollen insbesondere Jungen angesprochen werden, in punkto Verhütung mehr Verantwortung zu übernehmen. Mädchen sollen darin bestärkt werden, Verhütung durchzusetzen.
„Wir müssen Jungen und Mädchen in ihrer persönlichen Lebenswelt und in den online-Communities zu Fragen von Sexualität, Liebe und Partnerschaft erreichen. Die Initiative „Bleib entspannt. Mach dich schlau.“ geht hier neue innovative Wege“, erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, zum Start der neuen Initiative. „Die Sexualaufklärung hat für die Bundesregierung einen sehr hohen Stellenwert. 1992 wurde sie gesetzlich verankert - und das mit Erfolg. Die kontinuierlich sinkende Zahl der Schwangerschaftsabbrüche, gerade bei Teenagern, zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Daran müssen wir weiter arbeiten“, so Ministerin Schröder.
Einer aktuellen Studie der BZgA zufolge verhüten Jugendliche heute besser als je zuvor. Nur je acht Prozent der deutschen Mädchen und Jungen zwischen 14 und 17 Jahren geben an, beim ersten Mal keine Verhütungsmittel benutzt zu haben. „Jugendliche gehen heute sehr verantwortungsbewusst mit Sexualität und Verhütung um. Jetzt gilt es, dieses hohe Verantwortungsbewusstsein zu halten und möglichst zu steigern“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Mit unserer neuen Initiative wollen wir vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund noch besser erreichen, denn sie haben einen besonderen Aufklärungsbedarf.“ Zwar habe sich das Verhütungsverhalten auch in dieser Gruppe weiter verbessert. Doch verglichen mit ihren deutschen Altersgenossen verhüteten Jugendliche mit Migrationshintergrund noch immer seltener. Laut der BZgA-Studie geben zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen mit Migrationshintergrund an, beim ersten Mal nicht verhütet zu haben. Zudem sind Jungen aus Migrantenfamilien früher und damit insgesamt häufiger sexuell aktiv als deutsche Jungen.
Die neue Initiative ist crossmedial aufgestellt. Im Mittelpunkt steht das bewährte Jugendportal der BZgA zu Liebe, Sex und Verhütung www.loveline.de, das monatlich etwa 60.000 Jugendliche erreicht. Dort erhalten sie Antworten auf alle Fragen rund um Liebe, Sexualität und Partnerschaft, so etwa in regelmäßig stattfindenden Expertenchats oder in den Chaträumen von „Loveline-City“, einer grafisch gestalteten Chatwelt, in der sich Mädchen und Jungen über ihre Erfahrungen austauschen können. Zusätzlich zum Internetportal werben authentische Jugendliche in Printanzeigen, kurzen Video-Spots in jugendaffinen sozialen Netzwerken und auf Postkarten für mehr Verhütungsverantwortung.
Quelle: PM BZgA vom 18.11.2010
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