Gesundheit

Baden-Württemberg baut Angebote in der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus

„Als Kinderbeauftragte des Landes ist es mir ein besonderes Anliegen, dass alle Kinder und Jugendlichen sich so entwickeln können, wie es ihren eigentlichen Anlagen und Begabungen entspricht. Daher ist es notwendig, gerade psychische Erkrankungen möglichst früh zu erkennen und im Rahmen eines hochwertigen therapeutischen Gesamtkonzepts zu behandeln“, sagte Baden-Württembergs Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz am heute anlässlich der Einweihung des Neubaus der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum am Weissenhof in Weinsberg.

02.10.2009

Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum am Weissenhof in Weinsberg sei ein wichtiger Baustein in den Planungen der Landesregierung, das derzeitige Versorgungsangebot in der Kinder- und Jugendpsychiatrie bedarfsgerecht und patientennäher auszuweiten. „Im Interesse der besseren Versorgung ist mir wichtig, dass die Planungen zeitnah realisiert werden. Gleichzeitig erhält die Klinik neue Kapazitäten für einen niedrigschwelligen Alkohol- und Drogenentzug im Kindes- und Jugendalter“, erklärte Stolz. „Das kommt den kranken Kindern und Jugendlichen und deren Eltern zu Gute“, so die Ministerin weiter.

Die Landesregierung hat Ende Januar des vergangenen Jahres den Ausbau an tagesklinischen Plätzen und vollstationären Betten um 165 auf 823 Plätze/Betten bis zum Jahr 2010 beschlossen. Das zusätzliche Kontingent soll so verteilt werden, dass alle Regionen des Landes bedarfsgerechte Versorgungsangebote erhalten. „Trotz knapper Ressourcen wird sich die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung in unserem Land deutlich verbessern. Auf dieser Verbesserung werden wir uns aber nicht ausruhen. Eine erneute Prüfung der Bedarfsgrundlagen ist für die Zeit ab 2011 vorgesehen“, sagte die Ministerin.

Von den neu bewilligten Behandlungskapazitäten profitiere auch die Klinik am Weissenhof - durch die Erweiterung der Tagesklinikplätze und die neue Jugend-Suchtstation „JADE“ (Jugend-Alkohol-Drogen-Entzug). Stolz sagte: „Für die Gesamtkonzeption zur Versorgung suchtkranker Jugendlicher bekommt die neue Station JADE erhebliche Bedeutung. Die Behandlung suchtkranker Jugendlicher ist dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Suchterkrankung an sich als auch mögliche Entwicklungsverzögerungen behandelt werden müssen“, erläuterte Stolz. Das brauche seine Zeit und fordere die verschiedenen Kostenträger. „Die Behandlung suchtkranker Jugendlicher gelingt nur im Verbund“, so die Ministerin. Daher entspreche es der der Intention des Gesetzgebers, wenn die unterschiedlichen Zweige der Sozialversicherung vertragliche Vereinbarungen schließen, wie die Kosten von kombinierten Maßnahmen zwischen den einzelnen Trägern aufgeteilt werden. Eine derartige gemeinsame Kostenträgerschaft hat sich in Baden-Württemberg modellhaft bereits bei dem Projekt JUST (Jugend und Suchttherapie) in Ravensburg bewährt. „Mir ist es ein großes Anliegen, dass dieses Modell in die Regelversorgung schwer suchtkranker Jugendlicher übernommen wird“, erklärte Stolz. 

Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg

 

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