Gender

Weltfrauentag: Potenziale von Männern und Frauen gleichermaßen nutzen

Das Elterngelt und erweiterte Kinderbetreuungsmöglichkeiten helfen bei einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum Weltfrauentag ermutigt Bundeskanzlerin Angela Merkel gerade die Männer, sich mehr Zeit für Familie und Kindererziehung zu nehmen. Für ein partnerschaftliches Verständnis von Gleichstellung und Gleichberechtigung plädiert auch Bundesfrauenministerin Franziska Giffey.

10.03.2020

Auch nach über hundert Jahren Frauenwahlrecht bleibt bei den Themen Gleichberechtigung und Gleichstellung noch viel zu tun. Das betont Bundeskanzlerin Merkel in ihrem Videopodcast. „Fortschritte erzielt haben wir zum Beispiel im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt Merkel. Der Anteil der berufstätigen Frauen liege zwar immer noch unter dem der Männer, sei aber deutlich gestiegen, auf 76 Prozent im Jahr 2018.

Elterngeld hilft Männern sich in Familienarbeit einzubringen

„Wie konnten wir das erreichen? Insbesondere dadurch, dass wir den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben und den Rechtsanspruch für die unter Dreijährigen in der Betreuung“, hebt die Kanzlerin hervor und erwähnt außerdem die Instrumente Elterngeld und Brücken-Teilzeit. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern im Berufsleben könne es aber nur geben, wenn auch Männer sich stärker in die Familienarbeit einbringen. Das Elterngeld habe sehr geholfen. 2018 haben es schon von 36 Prozent der Väter in Anspruch genommen, 2008 waren es nur 21 Prozent. „Und ich kann alle Väter nur ermutigen, diesen Lebensabschnitt auch einmal wahrzunehmen, sich der Erziehung der Kinder zu widmen.“ Ein Problem aus Sicht der Kanzlerin: Männer hätten es schwerer, diesen Schritt zu begründen, das gleiche gelte für das Engagement in der Pflege. Männer, die sich der Familienarbeit widmen, müssten die gleichen Karrierechancen haben wie andere. Kanzlerin Merkel: „Da gibt es noch einiges zu tun. Aber gerade beim Verständnis von Männern bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich in den letzten Jahren viel, ich will fast sagen Revolutionäres getan.“

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Die Bundeskanzlerin nennt in dem Podcast noch weitere Schwierigkeiten: Zwar habe die Mindestvorgabe für Aufsichtsräte großer Unternehmen dafür gesorgt, dass nun endlich ein Drittel der Posten mit Frauen besetzt seien. Aber gerade in kleinen und mittleren Unternehmen gebe es noch großen Nachholbedarf. Der Bund wolle als Vorbild bis 2025 in allen Gremien eine paritätische Besetzung erreichen. Um mehr Abgeordnete, Oberbürgermeisterinnen und Landrätinnen zu gewinnen, müssten Frauen ermutigt werden, so Merkel. „Und es müssen Bedingungen geschaffen werden, dass Frauen sich auch wirklich gleichermaßen in die Gesellschaft einbringen können.“

Gleichstellung funktioniert nur partnerschaftlich

„Gleichstellung ist kein Naturgesetz. Wir müssen uns gemeinsam dafür einsetzen - Männer und Frauen“, das betonte auch Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey in der Debatte zum Internationalen Frauentag am 6. März im Deutschen Bundestag. 2020 sei das Gleichstellungsjahr: Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wurde eine gemeinsame Gleichstellungsstrategie der Bundesregierung auf den Weg gebracht; als Schwerpunkt der EU-Ratspräsidentschaft soll das Thema auch international eine Rolle spielen.

Es gehe aber auch um Fragen der Entgeltgleichheit, um die Lohn- und Rententlücke sowie um das Thema einer Aufwertung der sozialen Berufe. Der Internationale Frauentag sei ein guter Anlass dies auf die Agenda zu setzen. Die vollständige Rede steht in der Mediathek des Bundesfamilienministeriums zur Verfügung.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 07.03.2020 und Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 06.03.2020

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