Gender

Vereinbarkeit nachhaltig gestalten: Gendergerechte Familienarbeit und Karrierechancen

Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März kritisiert IN VIA Deutschland, dass Frauen nach wie vor in ihren Berufsbiografien strukturell benachteiligt sind. Sie münden häufiger als Männer in Berufe mit schlechteren Aufstiegschancen ein, sie tragen oft die Hauptverantwortung für die Familienarbeit und sie verdienen weniger. Schon beim Übergang von der Schule in den Beruf geht die Schere auseinander: Trotz besserer Schulabschlüsse beschränkt sich das Berufswahlspektrum von Frauen seit Jahren auf weitaus weniger Berufe als das von Männern. So sind Frauen in den Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufen mit 77 Prozent überrepräsentiert. Hier sind Bezahlung und Aufstiegschancen in der Regel schlecht. Aus diesem Grund sind Rahmenbedingungen in den sozialen und Gesundheitsberufen dringend zu verbessern.

07.03.2019

Eine Untersuchung von Forschern und Forscherinnen an fünf amerikanischen Universitäten deckt auf: In keinem anderen der sechs untersuchten Länder erleben Mütter nach der Geburt ihres ersten Kindes einen derart steilen Karriereknick wie hierzulande. Auch zehn Jahre nach der Geburt ihres Kindes verdienen Frauen im Schnitt 61 Prozent weniger als im Jahr vor der Geburt.

Weil sie nach wie vor den Großteil der Familienarbeit übernehmen, arbeiten Frauen auch häufiger in Minijobs und in Teilzeit. Damit sind sie sozial schlechter abgesichert und oftmals abhängig vom finanziell besser gestellten Mann. Existenzielle Folgen zeigen sich bei Trennung oder längerfristig beim Verlust von Rentenansprüchen. Damit ist Altersarmut vorprogrammiert.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass Sorge- und Erziehungsarbeit bis in die Alterssicherung hinein zum Nachteil von Frauen gerät. Und schon gar nicht darf sie in die Altersarmut führen“, fordert Irme Stetter-Karp. „Sorge- und Erziehungsarbeit muss endlich bei der Bemessung von Rentenansprüchen angemessen berücksichtigt werden“.

Quelle: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit - Deutschland e.V. vom 07.03.2019

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