Gender

Staatssekretärin Müller-Klepper: „Mädchenzukunftstag ist in 10 Jahren zu einer Erfolgsgeschichte geworden“

Am 22. April findet der Girls Day 2010 statt, der Mädchen Einblick in bisher männerdominierte Berufsfelder gibt.

01.03.2010

Wiesbaden. "Der Girls Day will Mädchen ermutigen, eigene Wege zu gehen, jenseits traditioneller Rollenbilder. Er ist zugleich aber auch eine Chance für die Unternehmen, das Potenzial der gut gebildeten jungen Frauen für zukunftsweisende Berufe in Technik, Naturwissenschaft, Handwerk und Informationstechnologie zu erschließen“, erklärte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, heute in Wiesbaden.

Die Frauenpolitikerin appellierte an die Unternehmen in Hessen, sich am Mädchenzukunftstag zu beteiligen und das praktische Erleben von Berufen in den Bereichen Handwerk, Technik, Naturwissenschaften und IT zu ermöglichen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. „Äffnen Sie die Türen Ihres Unternehmens oder Betriebes, Ihrer Hochschule, Ihres Forschungszentrums oder sonstigen Einrichtung für Mädchen ab Klasse 5 und tragen Sie Ihre Veranstaltung unter www.girls-day.de ein.“ Die Aktion sei ein Schritt, um wertvolle weibliche Kompetenz für die Zukunft zu sichern. 

Zugleich ermunterte die Staatssekretärin die Schülerinnen der fünften bis zehnten Klasse, bei der Veranstaltung mitzumachen, sich über Ausbildungsberufe und Studiengänge zu informieren und ihre Fähigkeiten auszuprobieren. „Der Girls Day ist ein wichtiger Baustein der Berufs- und Studienorientierung. Die Schülerinnen erhalten direkte Antworten auf ihre Fragen und können erste Kontakte zu Personalverantwortlichen knüpfen.

Auch können sie weibliche Vorbilder in Führungspositionen aus Wirtschaft oder Politik kennenlernen.“ Es gelte, bei den Mädchen frühzeitig Sensibilität für die berufliche Entwicklung, Karriere, Technik und neue Medien zu schaffen. Auch aus frauenpolitischer Sicht sei die Aktion ein positiver Baustein, um die strukturelle Benachteiligung der Mädchen, die bei der Berufswahl sichtbar werde, abzubauen. Angesichts der noch nicht erreichten Chancengleichheit von Frauen im Berufsleben bestehe weiterhin Handlungsbedarf. „Trotz gleicher Bildung sind junge Frauen nach wie vor benachteiligt. Sie verdienen bei gleicher Qualifikation weniger als Männer, machen seltener Karriere und sind in der Führungsetage deutlich unterrepräsentiert“, betonte Petra Müller-Klepper. Die weibliche Generation sei in der Schule zielstrebiger und erfolgreicher denn je. Es zeichne sich ab, dass Mädchen die besseren Ausgangspositionen für den Arbeitsmarkt hätten. Dieser Befund stehe in starkem Kontrast zu ihrer Ausbildungsplatzwahl, wo die Mehrheit sich immer noch für typisch geschlechtsspezifische Berufe entscheide. Durch Aktivitäten wie den Girls Day solle erreicht werden, dass Frauen typisch männliche Berufsfelder und Studienfächer wählten. „Dann verliert die Beschäftigung von Frauen an Außergewöhnlichkeit, so dass auch vorherrschende Stereotypen aufgeweicht werden.“ Außerdem seien die Einstellungschancen hoch und es eröffneten sich bessere Einkommens- und Karrierechancen.

Der Girls Day wird zum zehnten Mal durchgeführt. „Die Veranstaltung ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Sie hat sich zu Deutschlands größtem Berufsorientierungsprojekt für Mädchen entwickelt und wird von Unternehmen und Organisationen als wirksames Personalentwicklungsinstrument genutzt“, so Petra Müller-Klepper. Seit der Einführung des Aktionstags entwickelten sich die Zahlen der Ausbildungs- und Studienanfängerinnen in technischen Bereichen erfreulich. „Mit über 21.000 Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften begannen zuletzt so viele Frauen wie noch nie ein Technikstudium. In 10 Prozent der Unternehmen sind bereits ehemalige Girls Day-Teilnehmerinnen in technischen Berufen tätig“, zog die Staatssekretärin eine positive Bilanz.

Auch die Ergebnisse der Evaluation zum vergangenen Girls Day sprächen für sich. 84 Prozent der Unternehmen und 90 Prozent der Mädchen beurteilten den Aktionstag mit "sehr gut" oder "gut". 40 Prozent der Mädchen können sich vorstellen, eine Ausbildung oder ein Praktikum im besuchten Bereich zu machen. Mehr als jedes fünfte Unternehmen, das den Girls Day durchführte, erhielt Bewerbungen von Teilnehmerinnen Am Girls Day können sich Schülerinnen aller Schultypen beteiligen. Die Freistellung sowie ein Versicherungsschutz für die Schülerinnen sind garantiert. Weitere Informationen stehen im Internet unter www.girls-day.de bereit. Dort können Unternehmen, Behörden und Einrichtungen auch ihre Girls Day-Aktion eintragen. 

Herausgeber: Ehemals: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit

 

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