Gender
Kramp-Karrenbauer: "Zwangsverheiratung ist eine gravierende Form der Menschenrechtsverletzung an Frauen"
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mahnt die Familien- und Frauenministerin des Saarlandes, Annegret Kramp-Karrenbauer, ein entschiedenes Vorgehen gegen jede Form der Gewalt gegen Frauen und Kinder an.
25.11.2009
„Frauen in aller Welt sind unverhältnismäßig oft Opfer von Menschenrechtsverletzungen. Gewalt gegen Frauen und Kinder ist auch in unserer Gesellschaft kein Ausnahmedelikt. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens körperliche Gewalt durch einen Beziehungspartner. Diese Gewalt findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt.
Vor diesem Hintergrund steht für die neue Landesregierung das Thema Gewaltprävention ganz oben auf der Agenda. In der Regierungskoalition besteht auch Einigkeit darüber, das landesweite Netz an Schutz- und Hilfsmaßnahmen, das beispielweise mit der im Saarland getroffenen Regelung zur Förderung der Frauenhäuser im bundesweiten Vergleich beispielgebend ist, langfristig zu sichern und sukzessive weiter auszubauen. Eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Maßnahmen zur Bekämpfung häuslicher Gewalt kommt auch der Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt zu, die den Saarländischen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt auch weiterhin konsequent umsetzen wird.
Eine gravierende Form der Menschenrechtsverletzung an Frauen ist das Thema Zwangsverheiratung, das leider auch hier bei uns eine Rolle spielt. Wir werden deshalb zu Beginn des nächsten Jahres eine Informationskampagne starten, um für das Thema zu sensibilisieren und auf gezielte Hilfen und Unterstützung für junge Frauen und Mädchen, die von Zwangsheirat betroffen oder bedroht sind, aufmerksam zu machen.
Aber nicht nur der Staat, sondern jede und jeder Einzelne ist gefragt, wenn Rechte von Frauen verletzt werden. Wir haben deshalb in diesem Jahr zum zweiten Mal den aequitas-Preis des Saarlandes ausgeschrieben, mit dem Einzelpersonen oder Initiativen ausgezeichnet werden, die sich in herausragender Weise gegen Menschenrechtsverletzungen an Frauen einsetzen. Uns liegen 13 Bewerbungen für die Preisvergabe vor. Die Auswahl erfolgt durch eine unabhängige Jury unter Vorsitz der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Frau Staatsministerin Böhmer, die den Preis am 11. Dezember in Saarbrücken überreichen wird. Die Auszeichnung soll Öffentlichkeit für die Problematik schaffen und Vorbild für bürgerschaftliches Engagement in diesem Bereich sein."
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Newsletter / Mailingliste
Newsletter zum Wissenschafts-Praxis-Transfer im Bereich Schutz vor sexualisierter Gewalt
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Arbeitshilfe Gewaltschutzkonzepte nach § 37a SGB IX: Eine Unterstützung für Leistungserbringende der (Interdisziplinären) Frühförderung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Mädchen. Machen. Zukunft. – Toolkit zu gendersensibler Arbeit mit geflüchteten Mädchen
-
Broschüre
Dachverbandliches Schutzkonzept für das Handlungsfeld Kulturelle Bildung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Spiel: Der Weg zum Gericht – Fragen und Antworten für junge Zeuginnen und Zeugen von der Anzeige bis zur Gerichtsverhandlung
Projekte zum Thema
-
BIG e.V.
BIG Prävention
-
BBJ Consult AG
Love doesn't hurt
-
Umfrage zur Nutzung von Verhütungsmitteln für Mädchen und Frauen im Alter von 12 bis 25 Jahre
-
Entwicklung eines E-Learning Programms "Kinderschutz in der Medizin - Ein Grundkurs für alle Gesundheitsberufe"
-
Bundesweites Modellprojekt 2015 - 2018 zum Schutz von Mädchen und Jungen mit Behinderung vor sexualisierter Gewalt in Institutionen
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Violetta - Fachberatungsstelle für sexuell missbrauchte Mädchen und junge Frauen
-
Stiftung / Fördereinrichtung
Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
BellZett e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
VAK Verband Anwalt des Kindes Bundesverband e.V.
-
Sonstige
GewaltStopper e. V.