Gender
Fußball-Mädchen sind taktisch auf der Höhe
Untersuchung des Augsburger Instituts für Sportwissenschaft bestätigt, dass der Frauenfußball das Zeug hat, sich weiter als attraktive Alternative zum körperbetonten Männerkampf zwischen den Toren zu etablieren.
23.10.2009
Das Vorurteil, dass Frauen schlechter Fußballspielen, ist längst am Bröckeln. Und wie eine Untersuchung des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Augsburg ergab, stehen Mädchen ihren männlichen Altersgenossen im taktischen Fußballverständnis in nichts nach.
Die Augsburger Sportstudentin Jenny Roder machte sich mit dieserm Ergebnis an sechs schwäbischen DFB-Stützpunkten kundig, wo sie Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 15 Jahren in Kleingruppen verschiedene Spielsituationen durchlaufen ließ. Roder: Die Kinder wurden sowohl für ihr offensives wie auch für ihr defensives Verhalten beurteilt. Sie mussten Lücken ausnutzen, sich freilaufen, anbieten und orientieren. In der Defensive mussten die Spielerinnen bzw. Spieler durch geschicktes Verschieben Passwege zustellen." Fazit: Die Mädchen schnitten in allen Übungen - sowohl in der Offensive als auch in der Defensive - leicht besser ab als die Jungen.
Dr. Claudia Augste, Trainingswissenschaftlerin am Augsburger Institut für Spaortwissenschaft und Leiterin dieses Projekts, ist von diesem Ergebnis nicht sonderlich überrascht: Der Mädchenfußball hat sich in den letzen Jahren enorm positiv entwickelt. Dass bei Männern eine andere Dynamik vorherrscht, mag wohl niemand bestreiten. Es existieren jedoch kaum wissenschaftliche Untersuchungen, die sich mit den tatsächlichen Unterschieden zwischen Männer- und Frauenfußball beschäftigen. Dass die Mädchen zumindest im taktischen Bereich keine Defizite haben, konnten wir nun sogar wissenschaftlich bestätigen."
Augste und Roder, beide selbst langjährige aktive Fußballerinnen, sehen den Aufwärtstrend des Frauenfußballs noch längst nicht am Ende. "Frauenfußball ist inzwischen gesellschaftlichen voll akzeptiert und das Interesse der Öffentlichkeit nimmt rasant zu", ist Augste überzeugt und Roder ist sich sicher, dass die Spiele der Frauen-WM in Deutschland "eine gern gesehene und torreiche Alternative zum körperbetonten Kampfspiel des Männerfußballs" sein werden.
Quelle: Universität Augsburg
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