Ganztagsbildung
Sächsische Kultusministerin will politische Bildung an Schulen stärken
Die sächsische Kultusministerin möchte die politische Bildung an Schulen weiter verbessern. Das dazu eingesetzte Expertengremium hat nun ein Handlungskonzept mit 31 Empfehlungen vorgelegt. Unter anderem werden darin die Fortbildung von Lehrkräften und Schulsozialarbeiter(inne)n im Bereich „demokratische Schulkultur“ sowie mehr Mitwirkungsrechte für Schüler/-innen empfohlen.
27.09.2017
Sachsen will die politische Bildung an Schulen weiter verbessern. Ein von Kultusministerin Brunhild Kurth eingesetztes Expert(inn)engremium hat dazu das Handlungskonzept „W wie Werte“ mit 31 Empfehlungen erarbeitet. „Ich begrüße einen großen Teil der Vorschläge des Expertengremiums ausdrücklich. Die Empfehlungen sind sehr gut geeignet, die Demokratiebildung an unseren Schulen zu stärken. Wir werden viele der Maßnahmen zeitnah umsetzen“, sagte Kultusministerin Brunhild Kurth.
Fortbildungen für Lehrkräfte und Mitwirkungsrechte für Schüler/-innen
So sollen unter anderem Lehrkräfte verpflichtend und unabhängig von ihrer Fächerkombination in Fortbildungen geschult werden, wie Ansätze von Demokratieentwicklung im Unterrichts- und Schulalltag einbezogen werden können. Weiterhin sollen Schüler/-innen mehr Mitwirkungsrechte bei zentralen schulischen Entscheidungen und Verhaltensregeln erhalten. Außerdem wird für angehende Lehrer/-innen sowie für Seiteneinsteiger, unabhängig von den Fächern, die sie vertreten, und auch für Schulsozialarbeiter/-innen ein modulares Angebot mit dem Titel „Demokratische Schulkultur“ bereitgestellt, das obligatorisch in die Ausbildung integriert ist. Aufgegriffen wird auch der Vorschlag, die Ergebnisse aus dem Modellprojekt „Starke Lehrer – starke Schüler“ nicht nur an den beteiligten Schulen, sondern möglichst flächendeckend an allen berufsbildenden Schulen einzusetzen. Das Projekt wendet sich gegen Rechtsextremismus an berufsbildenden Schulen.
Keine endgültige Entscheidung zu einigen Empfehlungen
Zu einigen Empfehlungen konnte noch keine endgültige Entscheidung getroffen werden. Dazu zählt unter anderem der Vorschlag, das Fach Gemeinschaftskunde zu stärken und an den Oberschulen und Gymnasien bereits in der Klassenstufe 7 einzuführen.
„Diesen Vorschlag kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Empfehlung wird im Rahmen der ohnehin geplanten Überarbeitung der Lehrpläne und Anpassung der Stundentafeln ernsthaft geprüft. Klar muss aber auch sein, dass zusätzliche Unterrichtsstunden im Fach Gemeinschaftskunde durch Kürzungen in anderen Unterrichtsfächern mindestens kompensiert werden müssen. Denn Ziel der Überarbeitung der Lehrpläne und Stundentafeln ist eine geringere Unterrichtsbelastung für die Schülerinnen und Schüler und kein zusätzlicher Unterrichtsstress“, betonte Kurth.
Einige Empfehlungen können zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht umgesetzt werden, machte die Kultusministerin deutlich. „So verständlich der Wunsch nach einer Klassenleiterstunde auch ist, diese Maßnahme würde auf Kosten der Unterrichtsversorgung gehen. Das können wir uns in der jetzigen Situation nicht leisten“.
Detaillierte Informationen zu allen 31 Handlungsempfehlungen und deren Umsetzung sind im SMK-Blog zu finden.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus vom 25.09.2017
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