Ganztagsbildung

Müller-Klepper: Kinderregelsätze nicht ausreichend

Anlässlich der Aktion des Caritasverbandes „Eine Million Sterne gegen Kinderarmut“ am vergangenen Freitag in Bensheim hat Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit erneut betont, dass Hessen die Regelsätze für Kinder nach dem SGB II und VII nicht für ausreichend hält.

16.11.2009

„Kinder brauchen Bildungs- und Teilhabechancen unabhängig von ihrer Herkunft und dem Geldbeutel der Eltern. Hessen wird sich daher weiter dafür einsetzen, dass die neue Bundesregierung die Regelleistungen anpasst.“

Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen und der Kinderarmut entgegen zu wirken, ist eines der zentralen Anliegen der hessischen Landespolitik. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau der Kindertageseinrichtungen, das kostenlose letzte Kindergartenjahr, das Kindersprachscreening sowie der Härtefonds für eine Mittagsversorgung von bedürftigen Kindern in hessischen Schulen. „Eine ausreichende Ernährung ist Voraussetzung für Bildung und Lernen. Keiner kann hungrig dem Unterricht folgen“, so die Staatssekretärin. Der hessische Härtefonds wirke dieser Entwicklung entgegen. Mit einer finanziellen Unterstützung könnten Kinder regelmäßig an der Mittagsversorgung der Schulen teilnehmen. Die Schulen müssten die Mittel für die bedürftigen Kinder dabei bei der Karl Kübel Stiftung beantragen. Hessen habe dazu in den Jahren 2008 und 2009 jeweils fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Nach allgemeinem Verständnis leben Personen in Armut, wenn sie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Bevölkerung zur Verfügung haben. Danach leben im Jahr 2007 rund 14,3 Prozent der Menschen in Deutschland unterhalb der Armutsschwelle, in Hessen seien dies zwölf Prozent. Neben dieser messbaren Definition sei Armut aber auch ein Zeichen von kultureller, gesundheitlicher und sozialer Unterversorgung. „Deshalb setzt das Land Hessen schon auf Prävention mit einer qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung, einem Bildungs- und Erziehungsplan und einem Kindersprachscreening“, so Müller-Klepper.

Quelle: Ehemals: Hessisches Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit

 

Back to Top