Ganztagsbildung

Modellprogramm Kulturagenten: Mission Nachhaltigkeit

Nach vier Jahren endet im Sommer 2015 das Modellprogramm "Kulturagenten für kreative Schulen". Vertreter aus Politik, Kultur und Schule der Länder ziehen Bilanz und sprechen über eine mögliche Fortführung.

16.04.2015

Bei einer öffentlichen Gesprächsrunde am 26. März kamen Vertreter aus Politik, Kultur und Schule zusammen, um Bilanz zu ziehen und in die Zukunft zu blicken. Einig waren sich alle: Im Sommer endet zwar das Modellprogramm, aber in Berlin geht es weiter.

"Das Kulturagentenprogramm ist keine Eintagsfliege." So brachte es Bildungsstaatssekretär Mark Rackles auf den Punkt. "Das Programm ist auf eine strukturelle Verankerung in den Schulen angelegt." Für Nachhaltigkeit sorgen beispielsweise die mit den Kulturagenten entwickelten Kulturfahrpläne der Schulen, die Kultursteuergruppen und die kulturbeauftragten Lehrer.

Innerschulisch eine Philosophie gestalten

Schulleiter Holger Sonntag von der Marcel-Breuer-Schule aus Berlin-Weißensee sagte: "Vier Jahre sind für Schulen eine wunderbar lange Planungsebene. Wir hatten Zeit, um innerschulisch eine Philosophie zu gestalten." Einen guten Eindruck in diese Philosophie bot zum Beginn des Abends ein Filmbeitrag aus dem Projekt "BauRaum": Schülerinnen und Schüler der Marcel-Breuer-Schule verwandelten dabei ein altes Kreuzberger Ladenlokal in einen "BaumRaum". Ein Schüler berichtete: "Wir wollten die Natur in die Stadt holen. Wir waren ziemlich frei und es hat unglaublich viel Spaß gemacht." Entstanden ist ein Rückzugsraum mitten in der Großstadt.

Konzepte neu denken

Das zweite Projektbeispiel an diesem Abend kam von der Alfred-Nobel-Schule und dem Maxim Gorki Theater. In "Fallstudien" setzten sich Achtklässler mit Gewalt und Männlichkeit auseinander und präsentierten das Ergebnis ihrer künstlerischen Forschungsreise auf der großen Bühne des Theaters. Nicht nur die Schule, sondern auch der Kulturpartner hat dabei spannende Erfahrungen gemacht. Janka Panskus vom Maxim Gorki Theater hob in der Gesprächsrunde besonders die Rolle der Kulturagenten als Vermittlungsinstanz hervor: "Die Agenten kennen beide Institutionen – Schule und Kultur – und helfen, Konzepte neu zu denken. Man ist ja selbst systemblind." Die Kulturagenten seien ein Gewinn – sowohl qualitativ als auch strukturell.

Schulen für Vielfalt öffnen

Schulrätin Gabriele Münzberg aus Pankow betonte den Aspekt der Vielfalt: "Eine besondere Leistung des Programms ist es, Schulen dafür aufzuschließen, dass Unterschiedlichkeit ein ganz großer Wert ist." Sie ist Initiatorin des "Bunten Tisch Pankow" – eine Zusammenarbeit von Kulturagenten und Kulturbeauftragten an den Schulen, Jugendkulturzentren und vielen anderen Akteuren der kulturellen Bildung. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit findet hier ein Austausch über Gelingensbedingungen statt, von dem auch andere Schulen profitieren sollen.

… und das Programm fortführen!

"Ein sichtbares Zeichen für den Erfolg des Programms ist der Wunsch seitens der Politik, das Programm auch über den Förderzeitraum hinaus fortzuführen", sagte Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes. Bildungsstaatssekretär Mark Rackles kündigte an, dass die Schulverwaltung eine Verstetigung des Programms in den nächsten Doppelhaushalt aufnehmen möchte. Wünschenswert sei ein Netzwerksystem mit Referenzschulen. Dies unterstützt auch Renate Harant, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Jugend und Familie. Sie wünscht sich, dass künftig noch mehr Schulen eingebunden werden.

Die teilnehmenden Schulen und die Kulturagenten waren am 26. März im Berliner Podewil zusammengekommen, um Erfahrungen auszutauschen und sich in verschiedenen Workshops mit dem Thema "Künstlerische Strategien im Schulalltag" auseinanderzusetzen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Berliner Landesbüro "Kulturagenten für kreative Schulen", das zur Deutschen Kinder- und Jugendstiftung gehört. Zur Gesprächsrunde am Abend hatte das Landesbüro gemeinsam mit der Kulturprojekte Berlin GmbH eingeladen, in deren Veranstaltungsreihe "KulturBilder" die Gesprächsrunde eingebettet war.

Kulturagenten für kreative Schulen ist ein Modellprogramm der gemeinnützigen Forum K&B GmbH, initiiert und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator. Weitere Partner sind die Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Thüringen.

Weiterführende Links

  • <link https: www.dkjs.de themen alle-programme kulturagenten-fuer-kreative-schulen external-link-new-window>Informationen zu den Kulturagenten für kreative Schulen
  • <link http: www.kulturagenten-programm.de home startseite external-link-new-window internetseite der>Internetseite der Kulturagenten

Quelle: <link https: www.dkjs.de external-link-new-window der>Deutsche Kinder- und Jugendstiftung (DKJS)

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