Ganztagsbildung
Hessen: Ferienbetreuung ist wichtiger Baustein im Pakt für den Nachmittag
Mit dem Pakt für den Nachmittag, dem hessischen Programm zum Ausbau von Ganztagsangeboten an Grundschulen, sollen Eltern noch mehr Verlässlichkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie geboten werden.
04.08.2017
Eine verlässliche Betreuung unter Federführung des Landes, die nicht nur in der Schulzeit, sondern auch in den Ferien angeboten wird – diese Möglichkeit gibt es im Landkreis Offenbach in diesem Sommer nun zum ersten Mal. Ein guter Anlass für Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, die teilnehmende Ludwig-Uhland Schule in Neu-Isenburg/Gravenbruch im Rahmen seiner Sommertour zu besuchen und sich über diesen Baustein des Pakts für den Nachmittag zu informieren.
„Bei der Einführung des Pakts für den Nachmittag war es uns wichtig, die Ganztagsbetreuung auch auf die Ferien auszuweiten“, erklärte Lorz und ergänzte: „Damit bieten wir vielen Eltern noch mehr Verlässlichkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – in der heutigen Zeit ein bedeutender Aspekt in der Familienplanung.“
Die Teilnahmequote liegt bei rund 89 Prozent
Der Landkreis Offenbach nimmt mit der Ludwig-Uhland Schule seit dem Schuljahr 2016/17 erstmals am Ganztagsprogramm des Landes, dem „Pakt für den Nachmittag“, teil. Die Teilnahmequote der Schülerinnen und Schüler liegt bei rund 89 Prozent. Neben der Ludwig-Uhland-Schule nimmt auch die Albert-Schweitzer-Schule, ebenfalls in Neu-Isenburg, am umfangreichsten Programm für den Ausbau von Ganztagsangeboten an Grundschulen, das es je in Hessen gab, teil. Träger des Ferienangebots ist das in die Ludwig-Uhland Schule integrierte Kinderzentrum (KIZ).
Vorreiterrolle mit Ganztags- und Betreuungsangeboten
Die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger erläuterte: „Der Kreis Offenbach hat mit Blick auf seine Schulen mit Ganztags- und Betreuungsangeboten 2015 die gemeinnützige Gesellschaft <link https: www.kreis-offenbach.de external-link-new-window von>„Ganztagsbetreuung im Pakt gGmbH“, kurz GiP gegründet. Die Ludwig-Uhland-Schule hat gemeinsam mit der Albert-Schweitzer-Schule eine Vorreiterrolle übernommen; diese beiden Neu-Isenburger Schulen sind die ersten „Pakt“-Schulen im Landkreis. Das Miteinander von Land, Kreis und vor allem auch der Stadt führt zu qualitativ hochwertigen, vielfältigen und im Schulalltag vernetzten Angeboten, die einerseits den Kindern ein ganztägiges Bildungsangebot bieten und andererseits den Eltern verlässlich ermöglichen, Familie und Job zu vereinbaren. Für pädagogisch besonders wertvoll halte ich an der Ludwig-Uhland-Schule die gelungene Vernetzung mit dem örtlichen Kinderzentrum „KIZ“. Lehr- und Betreuungspersonal sowie weitere Fachkräfte tragen somit im Verbund dazu bei, dass den Kindern ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Die ausgewogene Mischung von Lerninhalten und freizeitlichen Betätigungen dient einer gedeihlichen Entwicklung aller Kinder.“
Neu-Isenburgs Erster Stadtrat Stefan Schmitt erklärte: „Die Bevölkerungsstruktur im Stadtteil Gravenbruch hat sich in den letzten zehn Jahren verändert: Wir dürfen uns über steigende Kinderzahlen freuen. Die Ludwig-Uhland-Schule war über Jahrzehnte zweizügig. Aktuell ist die Schule dreizügig, mit der Tendenz auf einen vierten Zug. Für uns als Stadt ist es wichtig für alle Kinder eine gute und qualitativ hochwertige Betreuung anzubieten. Deshalb hat die Stadt über 2,4 Millionen Euro für die Sanierung des Betreuungstraktes investiert. An der Schulkind-Betreuung nehmen aktuell 183 Schülerinnen und Schüler teil – mehr als doppelt so viel wie vor zehn Jahren.“
Was sieht der „Pakt für den Nachmittag“ vor?
Das Land stellt im ‚Pakt für den Nachmittag‘ die personellen Ressourcen in Form von Lehrerstellen zur Verfügung und leistet damit einen wichtigen Beitrag für ein hochwertiges Bildungs- und Betreuungsangebot, das hohen pädagogischen Standards entspricht. Kern der Vereinbarung ist ein verlässliches und integriertes Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17.00 Uhr. Das Land leistet seinen Beitrag für die Angebote rechnerisch an fünf Tagen in der Woche bis 14.30 Uhr. Der Schulträger leistet seinen Beitrag rechnerisch für den Zeitraum von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr und in den Schulferien. Vorhandene Träger bewährter Bildungs- und Betreuungsangebote vor Ort werden in die Angebote einbezogen. Grundlage der Ressourcenberechnung von Seiten des Landes ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler in der jeweiligen Grundschule.
Kultusminister Lorz betonte zum Abschluss seines Besuchs an der Ludwig-Uhland Schule nochmals die Grundprinzipien des Pakts: „Freiwilligkeit, Flexibilität und individuelle Förderung sind die Leitlinien unserer ganztägigen Angebote in Hessen. Damit werden wir den Wünschen und Vorstellungen von Eltern und Schulgemeinden gerecht. So individuell wie die Verhältnisse und Bedarfe vor Ort sind, so individuell können wir mit unseren Angeboten darauf reagieren.“
Quelle: Hessisches Kultusministerium vom 02.08.2017
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