Handreichungen

Frei verfügbares Wissen für bessere ganztägige Bildungsangebote

Sechs neue Handreichungen des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation bieten jetzt Hinweise, wie sich gute ganztägige Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche entwickeln und umsetzen lassen.

11.01.2022

Dafür haben sich die Forschenden in einer Workshop-Reihe mit verschiedenen Expert/-innen, die an diesen Prozessen beteiligt sind, ausgetauscht. Die Mitwirkenden kamen zum Beispiel aus den Schulen, der Verwaltung, den Ministerien oder von der Kinder- und Jugendhilfe. Gemeinsam wurde Handlungswissen in zentralen Themenfeldern erarbeitet und in den frei zugänglichen Broschüren aufbereitet.

„Wir haben bewusst den Austausch mit vielen beteiligten Professionen und Institutionen gesucht. Die Handreichungen sollen einen Orientierungsrahmen bieten, der auf einem möglichst breiten Stand an Wissen und Erfahrungen aufbaut“, erläuterte Professor Dr. Kai Maaz, der Geschäftsführende Direktor des DIPF.

Er hat das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt geleitet, aus dem die Broschüren hervorgegangen sind. Sie richten sich an alle Akteur/-innen, die Kinder und Jugendliche betreuen und unterstützen oder die Bildungsangebote weiterentwickeln. Dazu zählen neben Ganztagsschulen und Horten beispielsweise auch Landeschulinstitute und Vereine. Den Handreichungen liegt ein weit gefasstes Verständnis von guter Bildung zugrunde.

„Ziel ist nicht allein, die fachlichen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Ebenso wichtig ist, dass die Ganztagsangebote zum Wohlbefinden und zur persönlichen Entwicklung beitragen“, so Kai Maaz.

Folgende Broschüren mit Handlungswissen sind entstanden:

1. Ganztag erfolgreich steuern:

Die Broschüre macht deutlich, dass es ein kooperatives Leitungsverständnis und eine klare Zielsetzung braucht, um den Ganztag zielführend zu steuern. Sie zeigt, wie sich alle Beteiligten aktiv einbinden lassen und welchen Mehrwert die Arbeit in einer Steuerungsgruppe hat.

2. Zusammenarbeit im Ganztag stärken:

In dieser Handreichung geht es um die konkreten Möglichkeiten der Zusammenarbeit sowie den Nutzen von Kooperationen. Es wird erläutert, was bei einem gemeinsamen multiprofessionellen Bildungsverständnis zu beachten ist und wie man Kooperationen im Ganztag verankern kann.

3. Ein nachhaltiges Ganztagskonzept planen:

Die Übersicht geht darauf ein, wie sich ganztägige Bildungsangebote durchdacht organisieren lassen. Neben den konzeptionellen Zielen spielt hierbei die Teilnahmedauer eine Rolle. So stehen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, den Ganztag flexibel zu gestalten und die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen sowie der Eltern mit zu berücksichtigen.

4. Erfolgreiche Angebotskonzepte entwickeln:

Hier werden die Voraussetzungen dargelegt, um erfolgreiche Angebotskonzepte entwickeln zu können, die die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen im Blick behalten. Dazu gehört etwa, dass Klarheit über die Ziele der Angebote sowie über wirksame Methoden und Inhalte besteht.

5. Angebote gut durchführen:

Diese Handreichung widmet sich der Frage, wie sich die ganztägigen Angebote mit einer hohen Qualität durchführen lassen. Das wird anhand von unterrichtsnahen und sozialpädagogischen Qualitätsdimensionen dargelegt. Dazu gehören beispielsweise Anerkennung als Grundlage des pädagogischen Handelns, Alltagsorientierung und eine effiziente Strukturierung des Angebots.

6. Positive soziale Beziehungen fördern:

Kinder und Jugendliche können sich besser entwickeln, wenn sie sich wohlfühlen. Daher gilt es, im Ganztag positive Interaktionen mit Gleichaltrigen und pädagogisch tätigen Erwachsenen zu schaffen. Als Ansatzpunkte nennt die Broschüre zum Beispiel ein wertschätzendes Miteinander, das Erleben der eigenen Kompetenzen und Begegnungen im informellen Raum.

Die Broschüren sind online auf der vom BMBF herausgegebenen Website „ganztagsschulen.org“ verfügbar.

Quelle: DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation

Redaktion: Pia Kamratzki

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