Ganztagsbildung
Bundesweites Programm "Kulturagenten für kreative Schulen" startet in die zweite Programmhälfte
Mehr als 300 Kulturagentinnen und Kulturagenten, Lehrkräfte, Schulleitungen sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen treffen sich zur Programmhalbzeit in Dortmund.
21.11.2013
Das bundesweite Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ startet am 21. und 22. November in die zweite Programmhälfte. Alle 138 bundesweit beteiligten Schulen und Kulturpartner ziehen in Dortmund nach fast zweieinhalb Jahren Programmlaufzeit eine erste erfolgreiche Bilanz. Unter dem Motto „Gemeinsam etwas bewegen: Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen“ werden innovative Formate kultureller Bildung vorgestellt sowie modellhafte Kooperationen diskutiert.
Sylvia Löhrmann, Schulministerin des Landes Nordrhein-Westfalen und KMK-Vizepräsidentin, eröffnete heute die Arbeitstagung. In ihrem Grußwort erklärte sie: „Kunst und Kultur allen Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag. Durch das Zusammenspiel von Schule, Kulturpartnern und den Kulturagentinnen und Kulturagenten wird die regionale Kulturentwicklung über das Programm hinaus nachhaltig gefördert und die kulturelle Bildung in allen Schulen einer Region gestärkt.“
Kunst und Kultur dauerhaft im Schulalltag verankern: An diesem Ziel arbeiten seit 2011 im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes und der Stiftung Mercator initiierten Modellprogramms „Kulturagenten für kreative Schulen“ 138 Schulen aus den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Gemeinsam mit 46 Kulturagentinnen und Kulturagenten entwickeln sie ein breites Angebot der kulturellen Bildung und bauen langfristige Kooperationen mit Kulturinstitutionen auf.
Bereits jetzt belegt der erste Zwischenbericht des Programmmonitorings, erarbeitet von der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Duisburg-Essen, dass sich durch das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ der Stellenwert und die Akzeptanz für kulturelle Bildungsangebote in den Schulen deutlich gesteigert hat. Schülerinnen und Schüler attestieren einem großen Anteil ihrer Lehrkräfte, dass sie durch ihre Unterrichtsführung mehr Raum für Kreativität geben und diese unterstützen. Darüber hinaus hat sich die Anzahl schulischer Kooperationen mit Künstlerinnen und Künstlern und Kultureinrichtungen an den teilnehmenden Schulen seit dem Jahr 2011 nahezu verdreifacht. Dabei wurden mehr als zwei Drittel der neuen Kooperationen durch Kulturagentinnen und Kulturagenten vermittelt.
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, betonte: "Die engagierte Arbeit der Kulturagentinnen und Kulturagenten hat in den letzten zwei Jahren vielfältige Anstöße für künstlerische Aktivitäten von Schülerinnen und Schülern gegeben und neue Formen der Kooperation zwischen Kulturinstitutionen und Schulen in fünf Bundesländern ermöglicht. In kleinen und großen Projekten konnten Kinder und Jugendliche alle künstlerischen Sparten entdecken und ihre eigenen Fähigkeiten ausprobieren. Sie haben dabei das kreative Potential von Kunst und Kultur mit Leben erfüllt und in den Schulalltag integriert. Wichtig ist uns, dass das gesammelte Wissen der Kulturagenten nachhaltig zur Verfügung gestellt werden kann. Dieser Aspekt wird uns in der verbleibenden Zeit besonders beschäftigen."
Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, über die Wirkung des Modellprogramms: „Durch die Einbettung der Projekte in die von den Schulen entwickelten Kulturfahrpläne entsteht wichtiges neues Wissen darüber, wie Angebote kultureller Bildung mit einer hohen künstlerischen Qualität systematisch und nachhaltig in Schulen aufgebaut und eingerichtet werden können. Eine vordringliche Aufgabe der kommenden beiden Jahre wird es sein, dieses Wissen zu sichern und zu dokumentieren, um es Praktikern und Entscheidern in den Bereichen Schule und Kulturinstitutionen zur Verfügung zu stellen und eine systematische Implementierung kultureller Bildung auch in anderen Schulen und Schulnetzwerken zu befördern.“
Insgesamt haben die beteiligten 138 Schulen seit 2011 über 750 künstlerische Projekte beantragt, die mit rund 4,7 Millionen Euro gefördert wurden. Gemeinsam mit zahlreichen Kulturpartnern haben sie Projektwochen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops oder im Unterricht verankerte Projekte entwickelt, die sowohl in der Schule als auch in Museen, Theatern, Opernhäusern, Galerien, Bibliotheken, Musikschulen, Jugendkunstschulen oder Kulturzentren stattgefunden haben. Aufgabe in der verbleibenden Programmlaufzeit wird es sein, die Strukturen und Angebote für kulturelle Bildung weiter zu verstetigen und die Zusammenarbeit mit den vor Ort ansässigen Kultureinrichtungen dauerhaft zu festigen.
Die Vorträge und Protokolle der Arbeitstagung werden in Kürze auf <link http: www.kulturagenten-programm.de _blank external-link-new-window external link in new>www.kulturagenten-programm.de veröffentlicht. Hier findet sich auch der Link zum Zwischenbericht des ersten Programmmonitorings.
Neben dem Forschungsprojekt „Entwicklung von kultureller Bildung zwischen Schule und externen Partnern“ der Universität Duisburg-Essen und der Universität Gießen, gefördert durch die Stiftung Mercator, untersucht das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Kulturstiftung des Bundes den Aufbau der Kooperationen zwischen den Schulen und den Kulturinstitutionen sowie die Rolle der Kulturagenten in ihrer Vermittlungsfunktion.
Quelle: Geschäftsstelle "Kulturagenten für kreative Schulen" vom 21.11.2013
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