Ganztagsbildung
Berufsorientierung an Schulen bekommt einen höheren Stellenwert in Baden-Württemberg
Das Kultusministerium und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit haben eine neue Rahmenvereinbarung zur Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung unterzeichnet.
11.11.2014
Sie ist der institutionelle Rahmen für das Landeskonzept "Berufliche Orientierung". Ziel ist es, die berufliche Orientierung an allen allgemein bildendenden Schulen im Land verbindlich einzuführen.
Die berufliche Orientierung soll sich damit wie ein roter Faden durch die verschiedenen Fächer und Klassenstufen ziehen. "Mit dem neuen Bildungsplan bekommt die Berufsorientierung einen deutlich höheren Stellenwert. Alle Schülerinnen und Schüler werden sich noch früher als bisher mit ihrer beruflichen Zukunft beschäftigen. Die stärkere Verankerung im Unterricht – auch durch das Fach ‚Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung‘ – ist die Grundlage für die Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung", sagte Kultusminister Andreas Stoch auf der Landespressekonferenz anlässlich der Unterzeichnung der neuen Rahmenvereinbarung.
"Vielfältige Akteure bieten mit differenzierten Angeboten eine Unterstützung der Schulen bei der Umsetzung der beruflichen Orientierung an. Um Doppel- oder gar Mehrfachstrukturen zu vermeiden und qualitativ hochwertige Angebote machen zu können, wollen wir abgestimmt vorgehen. Nur so kann ein effektiver und effizienter Einsatz der Maßnahmen und Partner gewährleistet werden. Dem Tandem Schule-Berufsberatung kommt daher eine wichtige Rolle zu. Es geht vor allem um ein koordiniertes Vorgehen bei der Auswahl und Integration von Angeboten zur Unterstützung der beruflichen Orientierung durch Unternehmen, Bildungspartner, Kammern, Träger und andere Organisationen. Das wollen wir interessensunabhängig und werbungsfrei ermöglichen", erklärte Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit.
"Ohne den Kontakt mit der Wirtschaft ist eine qualifizierte Berufsorientierung nicht denkbar. Deshalb sind Unternehmen, Verbände und Kammern auch künftig wichtige Bildungspartner von Schulen. Die vorgesehen Stärkung der Berufsorientierung in Bildungsplan und Fächerkanon wird von den Arbeitgebern sehr begrüßt", so Stefan Küpper, Geschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg und zugleich Co-Vorsitzender des Netzwerkes SCHULEWIRTSCHAFT. "Doch erst im Zusammenwirken mit der außerschulischen Lernwelt entsteht ein schlüssiges Gesamtkonzept. Dazu arbeiten die Arbeitgeber und das von ihnen getragene Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT schon seit vielen Jahren eng abgestimmt und mit hoher Qualität mit der Kultusverwaltung und den Arbeitsagenturen in den Bereichen vertiefte Berufsorientierung, Lehrerfortbildung und MINT-Förderung zusammen. Dies wird in der Zukunft noch weiter ausgebaut werden."
Die Rahmenvereinbarung sieht vor, dass für das Tandem Schule–Berufsberatung feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner vor Ort benannt sind, die ein Berufsorientierungskonzept entwickeln und jährlich neu anpassen. Das Tandem berät die Schulleitung zu allen Fragen der Berufsberatung und beruflichen Orientierung und bindet die Eltern aktiv in die Arbeit mit ein. Dabei haben auch die Qualitätssicherung sowie die Weiterentwicklung der beruflichen Orientierung an den Schulen hohe Priorität. Schließlich setzt die Rahmenvereinbarung auf einen direkten Übergang von Schule und Beruf durch individuelle Begleitung und ein Beratungsangebot für alle Schülerinnen und Schüler.
Quelle: baden-wuerttemberg.de vom 10.11.2014
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