Ganztagsbildung

BaWü: Preisträger der Aktion „Schüler-FAIR-kehr“ ausgezeichnet

„Sie haben sich für mehr Sicherheit auf dem Schulweg, an Bushaltestellen und in Schulbussen in besonderem Maß verdient gemacht. Sie leben täglich das Ehrenamt und die Zivilcourage und hätten grundsätzlich alle einen Preis verdient, denn Sie und Ihre Schulen sind Vorbilder für andere.“ Das sagte Landespolizeipräsident Dr. Wolf Hammann.

21.12.2009

„Wir haben im vergangenen Schuljahr 1.399 Schülerinnen, Schüler und Erwachsene als Schülerlotse, Schulbusbegleiter oder Schulweghelfer ausgebildet, die ihren Dienst in Baden-Württemberg zum Wohle der Allgemeinheit verrichtet haben. Das ist eine beeindruckende Zahl“, ergänzte der Präsident der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, Heinz Kälberer. Mit dem Projekt „Schüler-FAIR-kehr“ wolle die Landesverkehrswacht Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Innenministerium, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie der Unfallkasse Baden-Württemberg den Weg von und zur Schule sicherer machen.

Landespolizeipräsident Dr. Hammann: „Wir brauchen junge Menschen in unserem Land, die sich um das Wohl anderer kümmern und auf die Einhaltung von Regeln achten. Wer beispielsweise an der Bushaltestelle pöbelt, im Schulbus mobbt, Sachbeschädigungen begeht oder sich rücksichtslos zum Nachteil anderer über Verkehrsregeln auf dem Schulweg hinwegsetzt, muss in seine Schranken gewiesen werden.“ Die heute bei der Bereitschaftspolizeidirektion Göppingen anwesenden Schülerinnen und Schüler hätten den Namen des Projekts wörtlich genommen und seien für mehr Fairness, gegenseitige Rücksichtnahme und so für mehr Sicherheit auf Schulwegen und in Schulbussen eingetreten.

Der Polizei seien im Jahr 2008 bei über 250.000 Verkehrsunfällen 725 Schulwegunfälle mit Verletzten bekannt geworden. Das Dunkelfeld sei aber um ein Vielfaches höher. Die gesetzliche Unfallkasse Baden-Württemberg habe im Jahr 2008 circa 14.500 Schadensfälle reguliert, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Schulweg stünden. „Hinter dieser hohen Zahl verbergen sich verletzte Schülerinnen und Schüler und damit menschliches Leid, aber auch hohe volkswirtschaftliche Kosten“, sagte der Präsident der Landesverkehrswacht. Bei Verkehrsunfällen mit Verletzten auf dem Weg von und zur Schule seien im Jahr 2008 zwei Kinder und ein Jugendlicher (2007: 2 Kinder) getötet, 158 schwer (2007: 105) und 647 (2007: 566) leicht verletzt worden. 2009 seien die Zahlen von Januar bis Oktober weiter rückläufig. Polizeilich registriert seien bisher 489 Verkehrsunfälle mit Verletzten (Vorjahreszeitraum: 595) auf dem Schulweg. Dabei seien drei Jugendliche ums Leben gekommen. „Wir müssen uns alle gemeinsam weiterhin für noch mehr Sicherheit anstrengen“, sagte der Landespolizeipräsident. Dies betreffe auch die Gewalt an Schulen, obwohl auch hier weniger Straftaten registriert worden seien (2007: 1.704, 2008: 1.618). Für das aktuelle Jahr werde ebenfalls ein weiterer Rückgang erwartet.

„Schüler-FAIR-kehr“ sei ein vernetzt angelegtes Projekt. Es umfasse neben der Verkehrssicherheit auch die Themen Gewalt, Mobbing oder Sachbeschädigung auf dem Schulweg. Deshalb werde bei der Ausbildung der Schülerinnen und Schüler durch die Polizei auch auf Konflikthandhabung und Streitschlichtung geachtet. „Landesverkehrswacht und Polizei bereiten die Schülerinnen und Schüler systematisch und gezielt vor. Dabei lassen wir sie nicht im Regen stehen. Allerdings brauchen wir auch die tatkräftige Unterstützung der Schulleitungen und Kommunen“, sagte Dr. Hammann. Dies geschehe bei den jetzt ausgezeichneten Projekten in hohem Maß.

Zusatzinformationen

Die Landesverkehrswacht, das Innenministerium, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Unfallkasse Baden-Württemberg schreiben seit dem Schuljahr 2007/2008 einen Wettbewerb für Schulen, speziell für die vorbildliche Umsetzung des Projekts Schüler-FAIR-kehr aus. Mit dem Wettbewerb sollen Anreize für Schulen und Schüler geschaffen werden, um die Sicherheit auf dem Schulweg und in den Schulbussen durch ehrenamtliches Engagement der Schüler zu verbessern. Schüler-FAIR-kehr wird von der Landesstiftung Baden-Württemberg und der EnBW finanziell unterstützt. Auch im laufenden Schuljahr 2009/2010 können sich wieder Schulen um Preise bewerben. 

Quelle: PM Innenministerium Baden-Württemberg vom 19.12.2009

Back to Top