Ganztagsbildung

BaWü: Historischer Durchbruch für die Ganztagsschule

Bis zum Jahr 2023 sollen rund 70 Prozent der Grundschulen in Baden-Württemberg Ganztagsunterricht anbieten. Die Ausgestaltung des Ganztagsangebots ist flexibel: Schulen können sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche anbieten.

17.01.2014

Die Landesregierung Baden-Württemberg und die Kommunalen Landesverbände haben sich beim Ausbau von Ganztagsschulen an Grundschulen und den ersten vier Klassen der Förderschulen für Kinder mit Lernproblemen geeinigt. Diese Übereinkunft ist historisch. Denn die Ganztagsschule ist ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit, bessere Lernleistungen und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir kommen damit dem Ziel näher, im Land eine Ganztagsgarantie vom ersten Geburtstag bis zum letzten Schultag anbieten zu können.

Flexible Gestaltung

Um den Bedürfnissen vor Ort gerecht zu werden, können die Städte und Gemeinden die Ganztagsschulen flexibel gestalten: So sind als Ganztagsangebot sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche möglich. Außerdem können die Kommunen zwischen zwei Formen der Ganztagsschule wählen: Bei der verbindlichen Form nehmen alle Schülerinnen und Schüler am Ganztagsangebot teil. Bei der freiwilligen Form entscheiden die Schüler und ihre Eltern selbst darüber, ob sie am Ganztag teilnehmen oder nicht. Damit die Ganztagsschule gelingt, erhalten die Schulen, die ein Ganztagsangebot machen, vom Land zusätzliche Lehrerstunden.

Abwechslungsreicher Schulalltag

Wo Ganztagschule draufsteht, ist auch Ganztagsschule drin. Das heißt: Die Schule bietet den Kindern und Jugendlichen mehr Raum zum Lernen, aber auch für soziales Miteinander oder kulturelle und sportliche Angebote. Die Schultage folgen einem pädagogischen Rhythmus: Unterricht, Lernphasen, Förderangebote, Bewegungsphasen, Aktivpausen oder Kreativzeiten wechseln sich ab und sind sinnvoll über den Tag verteilt. Damit können die Schulen den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können.

Um den Schülerinnen und Schülern ein möglichst breites Angebot machen zu können, können die Schulen auch Verbände und Vereine, etwa aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik oder Jugendarbeit, einbeziehen.

70 Prozent Ganztagsschulen bis 2023

Die Landesregierung hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2023 sollen sich rund 70 Prozent der bestehenden Grundschulen und der Grundstufen von Förderschulen zu Ganztagsschulen weiterentwickeln. Das sind rund 1.700 Grundschulen und 187 Grundstufen. Kostenpunkt für das Land: bis zu 147 Millionen Euro für die Grundschulen plus 10,6 Millionen Euro für die Förderschulen pro Jahr.

Die Städte und Gemeinden übernehmen die Kosten für das Mittagessen und die Aufsicht  beim Mittagessen. Sobald die Kinder die Mensa verlassen, ist das Land verantwortlich. An der Betreuung in der Pause nach dem Essen beteiligen sich aber die Kommunen mit einem pauschalen Ausgleich von bis zu zehn Millionen Euro im Jahr.

Die Ganztagsschule soll nun bis zum kommenden Schuljahr als Regelschule im Schulgesetz verankert werden. Beim Ausbau gilt: Ganztagsschulen werden nicht von oben verordnet. Sie werden nur dort eingerichtet, wo dies die Kommune und die Schulkonferenz wünscht.

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 17.01.2014

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