Ganztagsbildung
BaWü: Ganztagsgrundschule bringt die Bildung voran
Besseres Lernen, mehr Bildungsgerechtigkeit, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Die Landesregierung Baden-Württembergs baut das Ganztagsangebot aus. Ministerpräsident Kretschmann spricht über die Zielmarke von 70 Prozent Ganztagsgrundschulen innerhalb von zehn Jahren.
26.02.2014
Aus Sicht von Windfried Kretschmann, Ministerpräsident in Baden-Württemberg, sprechen gerade pädagogische Gründe und bessere Lernergebnisse für den Ausbau der Ganztagsschule. „Man kann einfach mit einem rhythmisierten Lernen in einer größeren Zeit viel entspannter und auch fröhlicher Lernen“, sagte Kretschmann im Video-Interview. Zuvor hatte das Kabinett die gesetzliche Verankerung der Ganztagsgrundschule auf den Weg gebracht. Außerdem sorge der Ganztagsunterricht für mehr Bildungsgerechtigkeit: „Wir wollen den Bildungserfolg eines Kindes von der Herkunft entkoppeln“, so Kretschmann. „Dafür sind Ganztagsschulen notwendig.“ Dazu kommt: Ganztags-Grundschulen verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Große Freiräume für Kommunen, Schulen und Eltern
Bei der konkreten Ausgestaltung der Ganztagsschule vor Ort bekämen die Kommunen und Schulen große Freiräume, versichert Kretschmann. Sie entscheiden selbst, ob eine Schule zur Ganztagsschule wird. Und sie bestimmen die konkrete Form: Verbindliche oder freiwillige Ganztagsschule. Ganztagsangebot mit sieben oder acht Zeitstunden an drei oder vier Tagen in der Woche. Es besteht also eine „große Flexibilität“, macht der Ministerpräsident deutlich, so dass das Ganztagsangebot „je nach Nachfrage und Gegebenheit vor Ort angepasst und maßgeschneidert werden kann.“Ganztagsschulen würden nicht von oben verordnet, sondern es gelte Wahlfreiheit. „Die Eltern sollen je nach dem Angebot vor Ort ihre Kinder dort hinschicken können, wo sie möchten“, betont Kretschmann. Viele Eltern ließen sich jedoch von den Vorteilen der Ganztagsschulen überzeugen, wenn sie diese konkret erleben, ist sich der Ministerpräsident sicher. So müssten die Kinder keine Hausaufgaben mehr machen, wenn sie nachmittags aus der Schule kämen. „Sie stehen für Familie, Vereine und für Freizeit zur Verfügung.“ Damit sei die Ganztagsschule „ein familienfreundliches Konzept“.
Vielfältiger Unterrichtsalltag
Kretschmann lobt das rhythmisierte Lernen an der Ganztagsschule – also den Wechsel von Unterrichtsphasen, Bewegungspausen, musischen Phasen, Förderzeiten oder selbständigen Lernen über den Tag verteilt. „Hier kommt alte Satz von Pestalozzi sehr gut zum Ausdruck kommt: ‚Lerne mit Kopf, Herz und Hand’“, so der Ministerpräsident. Das Ziel der Landesregierung beim Ausbau der Ganztagsgrundschulen ist ambitioniert: Rund 70 Prozent der Grundschulen sollen bis in zehn Jahren ein Ganztagsangebot haben. Damit die Ganztagsschule dann „eher die Regel als die Ausnahme ist.“
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg vom 25.02.2014
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