Ganztagsbildung

Baden-Württembergs Caritas begrüßt Vereinbarung zur Zusammenarbeit von Schule und Berufsberatung

August 2010 - Während am kommenden Mittwoch zahlreiche Jugendliche im Land ihre Ausbildung beginnen, haben viele jungen Menschen keine Aussicht auf eine Berufsausbildung: Noch im Juli war ein Drittel der gemeldeten 63.551 jungen Bewerber in Baden-Württemberg ohne Ausbildungsvertrag.

26.08.2010

Stuttgart/Freiburg, 26. August 2010 - Den rund 15.200 offenen Stellen standen 20.441 unversorgte junge Menschen gegenüber. Sie haben keinen Abschluss, schlechte Noten oder es fehlt an sogenannter Ausbildungsreife. Diese Jugendlichen sollen nun beim Übergang von der Schule in den Beruf gezielt unterstützt werden. Dies haben Kultusministerin Marion Schick und die Chefin der Arbeitsagenturen im Land, Eva Strobel, jüngst in ihrer Vereinbarung zur Berufsorientierung festgeschrieben (siehe Hyperlink). Die Caritas in Baden-Württemberg begrüßt diesen Schritt ausdrücklich: „Diese Vereinbarung ist ein wichtiges Signal, um die Probleme in der Übergangssituation zwischen Schule und Ausbildung kooperativ und systematisch zu lösen“, erklärt Johannes Böcker, Caritasdirektor der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die Caritas in Baden-Württemberg unterstützt den Ansatz, auch freie Träger der Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe mit ihrer Kompetenz in die geplante engere Kooperation zwischen Schulen und Arbeitsagentur einzubinden: „Unsere Mitarbeiter haben jahrelange Erfahrung im Umgang mit diesen Jugendlichen. Einzelne Einrichtungen und Dienste der Caritas im Land sind geradezu darauf spezialisiert, diese Übergänge aktiv zu begleiten“, erklärt Böcker gemeinsam mit Bernhard Appel, Caritasdirektor für die Erzdiözese Freiburg. „Sie können mit ihrem Know-how wesentlich dazu beitragen, dass zwischen Ausbildungsstätte und Auszubildenden ein konstruktiver Start in die Ausbildung gelingt.“

Die Vermittlung zwischen Betrieben und Ausbildungswilligen gelingt bisher nicht immer. Werden Schüler beim Übergang von der Schule in die Ausbildung individuell begleitet, gibt es aus Sicht der beiden Caritasdirektoren weniger Schwierigkeiten: „Die Schüler können dann besser einschätzen, welche Anforderungen auf sie zukommen und welcher Schritt dem nächsten folgt.“

Die beiden Caritasdirektoren erwarten, dass die Vereinbarung rasch umgesetzt werden kann und materiell mit den nötigen Voraussetzungen ausgestattet sein wird. Nur so könne die Vereinbarung in der Praxis zum Erfolg werden. Darin sehen Appel und Böcker noch Herausforderungen. So wird es auch nicht leicht sein, die Netzwerke vor Ort bestehend aus Wirtschaft, Schule, Agentur für Arbeit und freien Trägern aufzubauen und zu pflegen. „Die Caritas in Baden-Württemberg wird aber auf jeden Fall unterstützend und beratend zur Seite stehen.“

Laut Statistischem Landesamt - Stand Juli 2010 - waren von den rund 20.000 unversorgten jungen Menschen 15.000 unter 20 Jahre alt, was einem Anteil von 73,5 Prozent entspricht. 56 Prozent dieser unversorgten jungen Menschen hat dieses Jahr die Schule verlassen. Über 21 Prozent im Vorjahr und 22 Prozent in früheren Jahren. Der Anteil der ausländischen Jugendlichen betrug 22,3 Prozent (4500 junge Menschen).

Mehr Informationen unter: http://www.jugendhilfeportal.de/wai1/showdbdb.asp?action=view&db=3&ThemaID=4&c_msgid=DE0010010273

Quelle: Caritas in Baden-Württemberg

 

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