Freiwilliges Engagement
Lebenshilfe: Unions-Forderung nach Verlängerung des Zivildienstes auf freiwilliger Basis ist ein Schritt in die richtige Richtung
Zivildienstleistende sollen ihren Dienst künftig freiwillig bis zu sechs Monate verlängern können - das sieht ein Vorschlag der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag jetzt vor. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe begrüßt diese Initiative der CSU-Abgeordneten Dorothee Bär.
10.03.2010
Zivildienstleistende sollen ihren Dienst künftig freiwillig bis zu sechs Monate verlängern können - das sieht ein Vorschlag der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag jetzt vor. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe begrüßt diese Initiative der CSU-Abgeordneten Dorothee Bär. Die Vorsitzende der Fraktionsarbeitsgruppe Familie hatte - wie die Lebenshilfe und andere Wohlfahrtsverbände - vor den Plänen der Bundesregierung gewarnt. Nach dem Koalitionsvertrag soll ab 1. Januar 2011 der Wehrdienst, und damit auch der Zivildienst, von neun auf sechs Monate reduziert werden. Ein Vorhaben, das von Menschen mit Behinderung, ihren Familien, sozialen Diensten und Einrichtungen mit großer Sorge betrachtet wird.
„In einer Netto-Arbeitszeit von weniger als fünf Monaten kann zwischen den Menschen mit geistiger Behinderung, ihren Angehörigen und den „Zivis“ kaum mehr als eine kurzlebige Begegnung stattfinden“, so Karsten Geike, stellvertretender Bundesvorsitzender der Lebenshilfe. Der Zivildienst, der ursprünglich einmal 24 Monate dauerte, müsse stabilisiert werden. Er sei zudem auch eine wichtige Lern- und Erfahrungszeit für junge Menschen. Gerade junge Männer, die sich eher selten für den sozialen Sektor interessieren, könnten über den Zivildienst gewonnen werden.
Die Lebenshilfe hat hierfür ihre Hausaufgaben bereits gemacht. Seit 2001 bietet sie das Berufsvorbereitende Soziale Jahr (BSJ). Etwa 1000 junge Menschen absolvieren bundesweit jährlich das BSJ in Einrichtungen der Lebenshilfe und entscheiden sich mitunter eben auch für eine Berufsausbildung in der Behindertenhilfe oder für ein sozialpädagogisches Studium. „Ohne den direkten Kontakt und das persönliche Erleben kann sich das Bild von Menschen mit geistiger Behinderung nicht im Sinne einer inklusiven Gesellschaft verändern“, so Karsten Geike.
Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe
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