Freiwilliges Engagement
Jeder dritte Bufdi bricht vorzeitig ab
Fast jeder Dritte Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst bricht seinen Dienst vorzeitig ab. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. So beendeten von den 307.372 Frauen und Männern, die zwischen Juli 2011 und März 2018 einen Bundesfreiwilligendienst begannen, 98.633 diesen vorzeitig. Dies entspricht einer Quote von 32 Prozent.
01.06.2018
Die Linksfraktion schickt ihrer Kleinen Anfrage der Linksfraktion (PDF, 133 KB) folgende Vorbemerkungen hinsichtlicher ihrer Fragen zu den den Entwicklungen im Bundesfreiwilligendienst voraus:
Seit dem 1. Juli 2011 gibt es als Ersatz für den Zivildienst den Bundesfreiwilligendienst. Der Bundesfreiwilligendienst sollte die Folgen der Aussetzung des Zivildienstes ausgleichen. Weiteres Ziel sollte sein, möglichst viele Menschen, altersunabhängig, zu sozialem Engagement zu bewegen.
Als 2015 viele Geflüchtete in Deutschland ankamen, zeigte sich ein großes soziales Engagement. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) stockte kurzfristig die Plätze des Bundesfreiwilligendienstes um weitere 10.000 Stellen auf. Bedingung war, dass diese Stellen mit der Arbeit mit Geflüchteten in Bezug stehen müssen. Dennoch gibt es auch Länder in denen es einen Rückgang der Bundesfreiwilligendienstleistenden zu verzeichnen gibt. Einsehbar ist dies in der Statistik des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben BFD im Dienst 2017 (PDF, 180 KB).
Fast sieben Jahre nach der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes gibt es nach Ansicht der Fragesteller immer noch ungeklärte bzw. offene Baustellen. Neben Bürokratieabbau, der Festschreibung des Trägerprinzips ist auch die Flexibilisierung des Dienstes immer wieder Thema.
Die Bundesregierung schreibt in ihrer Antwort:
Seit dem 1. Januar 2015 bis zum 31. März 2018 haben insgesamt 146.877 Bundesfreiwilligendienstleistende einen Bundesfreiwilligendienst aufgenommen.
In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Freiwilligen nach Regierungsangaben gestiegen. So hätten im Jahr 2015 45.421 Bufdis ihren Dienst begonnen, 2016 47.714 und 2017 48.368.
Es beendeten von den 307.372 Frauen und Männern, die zwischen Juli 2011 und März 2018 einen Bundesfreiwilligendienst begannen, 98.633 diesen vorzeitig. Dies entspricht einer Quote von 32 Prozent.
Weitere Informationen und Übersichtstabellen sind der Antwort (PDF, 505 KB) der Bundesregierung zu entnehmen.
Quelle: Deutscher Bundestag, hib – heute im bundestag Nr. 345 vom 29.05.2018
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