Freiwilliges Engagement

Diakonie: Verkürzten Zivildienst mit Jugendfreiwilligendienst kombinieren

Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft des Zivildienstes appelliert die Diakonie an die Koalitionsfraktionen, endlich Planungssicherheit zu schaffen.

26.02.2010

Berlin, 26. Februar 2010 Die Diakonie fordert eine Kombination von Zivildienst und Freiwilligendienst, wenn Wehrdienst und Zivildienst, wie von der Bundesregierung geplant, von neun auf sechs Monate verkürzt werden.

"Unmittelbar nach dem Zivildienst muss es möglich sein, einen Jugendfreiwilligendienst anzuschließen. Diese Umgestaltung des Zivildienstes muss vom Gesetzgeber finanziert werden", sagt Kerstin Griese, Vorstand Sozialpolitik im Diakonie Bundesverband. 

"Dort, wo Zivildienstleistende im unmittelbaren Dienst am Menschen im Einsatz sind, schafft die geplante Verkürzung des Zivildienstes tiefgreifende Veränderungen und Probleme", sagt Griese. In der Schwerstbehindertenpflege sei ein Wechsel einer Bezugsperson nach sechs Monaten nur schwer vorstellbar.  

"Die Bundesregierung muss nun sehr zügig eine gesetzliche Regelung auf den Weg bringen und auch beschließen." Die Träger und Einsatzstellen brauchten Planungssicherheit, damit es nicht zu einem Chaos komme. Eine Verkürzung ab 2011 würde alle Zivildienstleistenden betreffen, die ab April ihren Dienst antreten.

Nicht zuletzt müsse der Bund die durch die Verkürzung entstehende "biographische Lücke" bei den jungen Männern schließen. 

Die Diakonie fordert zudem, dass der Charakter des Zivildienstes als sozialer Lerndienst auch bei einer Verkürzung auf sechs Monate erhalten bleibt. Das Begleitkonzept müsse schnellstmöglich an die neuen Rahmenbedingungen angepasst werden. "Die fachliche Einführung aller Zivildienstleistenden im unmittelbaren Dienst am Menschen ist unabhängig von der Dienstzeit unverzichtbar", hebt Griese hervor. 

70 Prozent der belegten Zivildienstplätze befinden sich in der freien Wohlfahrtspflege. Die Diakonie unterhält 22.894 Zivildienstsplätze, von denen 12.013 belegt sind. Fast 65 Prozent der Zivildienstleistenden sind im unmittelbaren Dienst am Menschen im Einsatz in Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen.

Herausgeber: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) e.V.

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