Freiwilliges Engagement

Bundesfamilienministerium und Stiftung Kinderland setzen sich für gleiche Bildungschancen ein

Mit einer gemeinsamen Landestagung in Stuttgart stellten das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg gestern das Thema Bildungspatenschaften in den Mittelpunkt.

08.12.2011

Zusammen rechnen üben oder sich ein Theaterstück ansehen – für viele junge Menschen sind Aktivitäten wie diese keine Selbstverständlichkeit. Um das zu ändern, gibt es in Baden-Württemberg Bildungspaten: engagierte Bürger, die auf ehrenamtlicher Basis Zeit mit Kindern oder Jugendlichen verbringen, und sie ganz nebenbei an bildungsrelevante Themen heranführen. Bei einer gemeinsamen Landestagung des Bundesfamilienministeriums und der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg standen deshalb gestern die Bildungspatenschaften im Mittelpunkt.

„Unser Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen gleiche Bildungschancen zu ermöglichen“, erklärte Jürgen Lämmle, Ministerialdirektor im Sozialministerium Baden-Württemberg. „Kinder lernen am besten von Menschen, zu denen sie eine gute Beziehung haben. Das besondere an Patenschaft ist, dass Paten beides sind: Bezugspersonen und Lehrende. Daher sind Bildungspatenschaften eine wichtige Hilfe. Neben der individuellen Bildung wird auch die Integration gefördert – zwischen verschiedenen Kulturen und Generationen.“

Um die Akteure besser miteinander zu vernetzen, Anregungen für neue Projekte zu schaffen und engagierte Bürger zu mobilisieren, wurde die heutige Diskussionsveranstaltung initiiert. „Wir möchten allen Kindern und Jugendlichen die Chance geben, sich auch außerhalb des Schulunterrichts spielerisch mit kulturellen und anderen bildungsfördernden Themen zu beschäftigen“, sagte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Unser Programm ‚<link http: www.an-die-hand-nehmen.de _blank external-link-new-window external link in new>Ein Kind an die Hand nehmen‘ stößt in ganz Baden-Württemberg auf große Begeisterung – sowohl bei Paten als auch Patenkindern.“

Lebhafter Austausch
Die Landestagung im Stuttgarter Theaterhaus ermöglichte Vertretern aus Politik, Bildungseinrichtungen, öffentlicher Verwaltung, Vereinen und Verbänden einen umfassenden Erfahrungs- und Wissensaustausch rund um Bildungspatenschaften. In einer Talkrunde wurden verschiedene Patenschaftsprojekte aus Baden-Württemberg vorgestellt. Im Rahmen von vier unterschiedlichen Fachforen konnten sich die Teilnehmer anschließend darüber informieren, wie man beispielsweise Paten und Patenkinder findet oder finanzielle Unterstützung für derartige Projekte generiert.

Integration wird großgeschrieben
Mit der Aktion „Bildungspatenschaften stärken – Integration fördern“ unterstützt das Bundesfamilienministerium bundesweit Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte. „<link http: www.aktion-zusammen-wachsen.de _blank external-link-new-window external link in new>Aktion zusammen wachsen“ ist dabei offen für das gesamte Spektrum bürgerschaftlichen Engagements im Bildungsbereich, setzt aber Schwerpunkte an den für die Integration wichtigen Phasen persönlicher Entwicklung und den Übergängen im Bildungssystem. Ein besonderes Anliegen ist in diesem Jahr, vorhandene Landesinitiativen miteinander zu verknüpfen und das Programm einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine Bundesservicestelle steht für alle Fragen rund um das Thema Mentoring und Patenschaften zur Verfügung und stellt eine informative Website mit großer Projektdatenbank zur Verfügung. Zahlreiche Publikationen wie Leitfäden oder ein Ideenhandbuch unterstützen Paten und Projektträger.

Kulturlotsen und Rechengenies
Mit dem Programm „Ein Kind an die Hand nehmen“ initiiert die Stiftung Kinderland innovative regionale Patenschaftsprojekte und integriert bereits bestehende Patenschaftsinitiativen in Baden-Württemberg unter einem gemeinsamen Dach. So erfahren bei dem Projekt „Zahlenfüchse Wiesloch“ der Bürgerstiftung Wiesloch seit Februar 30 Rechenpatenkinder, dass Mathe Spaß machen kann. Die jungen Zahlenjongleure erforschen mit vielen Plastikröhren und buntem Wasser, was Zahlen und Mengen bedeuten. Bei dem von der Stiftung Kinderland eigens aufgelegten Programm „Kulturlotsen“ begeistern speziell ausgebildete Paten ihre Schützlinge für die spannende Welt der Musik, des Tanzes, des Theaters oder der Malerei. Landesweit nehmen 15 Modellprojekte am Programm teil.

Quelle: Baden-Württmberg Stiftung

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