Freiwilliges Engagement
Baden-Württembergische Diakonie: Ausbildungsperspektive lockt Freiwillige
Dank der Kombination von Freiwilligendienst und Ausbildungsplatz haben die diakonischen Einrichtungen in Baden und Württemberg seit Anfang Juli mehr als 85 sogenannte «Bufdi»-Verträge abgeschlossen.
24.08.2011
«Viele nutzen die Zeit zur beruflichen Orientierung», sagte Wolfgang Hinz-Rommel, der im Diakonischen Werk Württemberg für dien Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) zuständig ist. Seine Freude ist allerdings getrübt: «Es war von vorneherein klar, dass der Freiwilligendienst nicht den Pflichtdienst ersetzen kann.»
Im vergangenen Jahr hätten sie in den Diakonischen Werken Württemberg und Baden zusammen rund 2.200 Zivildienstleistende gehabt. Derzeit gebe es noch ein paar Hundert, die ihre Zeit zum Teil auch freiwillig verlängert hätten. Doch im Oktober sei es vorbei, sagte er bedauernd. «Lücken treten jetzt zutage», machte Hinz-Rommel deutlich. Zwar hätten viele Einrichtungen sich schon mit 400-Euro-Kräften und Freiwilligen beholfen, doch vor allem die Altenpflege und die bei Zivis beliebten Hol- und Bringdienste hätten mit der Knappheit zu kämpfen.
Keine großen Änderungen gibt es seiner Einschätzung nach beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FJS). Hier würden bis zum Jahresende vermutlich in etwa die 1.400 Teilnehmer erreicht, die sie 2010 im Südwesten auch gehabt hätten. «Wir machen bei den Bedingungen keinen Unterschied zwischen Freiwilligem Sozialen Jahr und Bundesfreiwilligendienst.»
Mit dem Angebot eines Ausbildungsplatzes im Anschluss an die freiwillige Zeit will die Diakonie bewusst Menschen ansprechen, die beruflich vorwärtskommen oder sich neu orientieren wollen. Viele würden sich aus der Arbeitslosigkeit heraus bewerben. Obwohl es beim Bundesfreiwilligendienst keine Altersbegrenzung gibt, seien die meisten Interessenten weniger als 27 Jahre alt. Das Gros der Bewerbungen werde über das Internet eingereicht. In Baden seien die meisten Bewerber weiblich, in Württemberg männlich. «Dieses hohe Interesse von jungen Männern hat uns sehr überrascht.»
Quelle: dpa/lsw
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