Europa

Virtueller Erasmus+-Austausch für Hochschulen und Jugendprojekte gestartet

Das EU-Programm Erasmus+ hat seine Mobilitätsmaßnahmen um ein Online-Angebot erweitert. Ziel ist es, mehr Studierende und junge Menschen aus Europa und den Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU zusammenzubringen sowie den interkulturellen Dialog zu fördern. Der virtuelle Erasmus+-Austausch bietet Teilnehmenden Online-Kurse, Workshops und Diskussionsrunden.

20.03.2018

Die Europäische Kommission hat am 15. März 2018 das Projekt Virtueller Erasmus+-Austausch gestartet. Dieses soll in den nächsten beiden Jahren mithilfe digitaler Lernwerkzeuge den interkulturellen Dialog fördern und die Kompetenzen von mindestens 25.000 jungen Menschen verbessern. Das Projekt erstreckt sich auf die 33 Erasmus+-Programmländer sowie den südlichen Mittelmeerraum, zu dem Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina*, Syrien und Tunesien gehören. Die Online-Variante von Erasmus+ soll das traditionelle, auf physische Mobilität ausgerichtete Programm ergänzen und könnte künftig auf weitere Regionen der Welt ausgedehnt werden.

Virtueller Erasmus+-Austausch soll Zugang erleichtern

Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, erklärte: „Erasmus+ ist zwar ein sehr erfolgreiches Programm, aber es ist nicht immer für jede und jeden zugänglich. Mit dem Virtuellen Erasmus+-Austausch ermöglichen wir mehr direkte persönliche Kontakte, erreichen junge Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und fördern die interkulturelle Verständigung. Mit diesem Online-Tool verbinden wir mehr junge Menschen aus der EU mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern. Es wird Brücken schlagen und bei der Entwicklung von Kompetenzen wie der Fähigkeit zum kritischen Denken, der Medienkompetenz, dem Fremdsprachenerwerb und der Teamfähigkeit helfen.“

Online-Kurse, Workshops und Diskussionsrunden

Der Virtuelle Erasmus+-Austausch wird junge Menschen, Jugendarbeiter/-innen, Studierende und Hochschulmitarbeitende aus Europa und aus den Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU in moderierten Diskussionsrunden, transnationalen Projektgruppen, offenen Online-Kursen und Advocacy-Schulungen zusammenbringen. So können junge Menschen aus verschiedenen Ländern einmal pro Woche über das Online-Tool zusammenkommen, um unter der Leitung von Moderator(inn)en auf der Grundlage vorab verteilter Materialien Themen wie Wirtschaftsentwicklung oder Klimawandel zu erörtern.

Aktivitäten im Rahmen von Hochschulprogrammen und Jugendprojekten

Alle Aktivitäten finden im Rahmen von Hochschulprogrammen oder Jugendprojekten statt. Während der Vorbereitungsphase hat der Virtuelle Erasmus+-Austausch Interesse bei Universitäten und Jugendorganisationen geweckt. Bisher sind 50 Partnerschaften geschlossen und 40 Personen als Diskussions-Moderator(inn)en geschult worden.

Der Kontakt und der Austausch mit Gleichaltrigen aus einem anderen Land bieten eine großartige Gelegenheit für den Erwerb neuer Kenntnisse und Fertigkeiten und fördern Toleranz und gegenseitige Akzeptanz. Der Virtuelle Austausch unterstützt zudem den interkulturellen Dialog junger Menschen im Sinne der Pariser Erklärung, die die EU-Bildungsminister bei ihrem informellen Treffen im März 2015 verabschiedeten. Ziel der Erklärung ist die Förderung von Politischer Bildung und der gemeinsamen Werte Freiheit, Toleranz und Nichtdiskriminierung durch Bildung.

Hintergrundinformationen

In der Pilotphase, die bis Dezember 2018 läuft und für die 2 Mio. EUR zur Verfügung stehen, wird das Projekt Virtueller Erasmus+-Austausch mindestens 8.000 jungen Menschen zugutekommen. Im Erfolgsfall soll es bis Ende 2019 verlängert werden und weitere 17.000 Personen erreichen. Künftig könnte der Virtuelle Erasmus+-Austausch eine Standardmaßnahme werden, und er könnte erweitert werden, sodass noch mehr junge Menschen in anderen Regionen teilnehmen können.

Über Erasmus+

Erasmus+ fördert bereits die Mobilität von Lernenden und Lehrenden zwischen den Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU und den EU-Ländern. Seit 2015 werden über 1.000 Projekte zwischen europäischen Hochschulen und Hochschulen des südlichen Mittelmeerraumes finanziell gefördert. Im Zuge dieser Vorhaben sollen rund 15.000 Studierende und Hochschulmitarbeiter aus dem südlichen Mittelmeerraum nach Europa kommen, und mehr als 7.000 Europäer sollen in den betreffenden Ländern unterrichten oder studieren können. Außerdem sind jedes Jahr rund 2.200 junge Menschen und Jugendarbeiter aus den Ländern der südlichen Nachbarschaft der EU in Projekte des nichtformalen Lernens eingebunden.

* Diese Bezeichnung ist nicht als Anerkennung eines Staates Palästina auszulegen und lässt die Standpunkte der einzelnen Mitgliedstaaten zu dieser Frage unberührt.

Quelle: Europäische Kommission vom 15.03.2018

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