Europa

VBE: EU-Jugendgarantie ist Hausaufgabe für Bund und Länder

Der Verband Bildung und Erziehung sieht in der beschlossenen "Jugendgarantie" ein wichtiges Signal, aber auch eine Herausforderung für Handlung bei Bund und Ländern.

01.03.2013

„Die beschlossene ‚Jugendgarantie‘ ist im Grundsatz das richtige Signal an die EU-Mitgliedsländer“, kommentiert VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann den Beschluss der EU-Arbeitsminister.

„Auch Deutschland muss seine Hausaufgaben erledigen, damit junge Menschen nach der Schule nicht in der Arbeitslosigkeit landen“, so Beckmann. „Es reicht nicht aus, nur mit dem Dualen System hausieren zu gehen. Die Zusage, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss zu halbieren, muss dringend eingelöst werden. Obwohl laut Bildungsbericht 2012 6,5 Prozent eines Jahrgangs die Schule ohne Abschluss verließen, verdeckt diese Zahl das eigentliche Problem. Drei von vier Schulabgängern ohne Abschluss und bis zu 50 Prozent der Jugendlichen nur mit Hauptschulabschluss landen im Übergangssystem. Insbesondere sind Schüler mit Migrationshintergrund und Jugendliche in strukturschwachen Regionen betroffen. Das Übergangssystem stellt aber keine Weiche hin zu beruflicher Ausbildung.“

Beckmann weiter: „Der Übergang von der Schule in das Berufsbildungssystem ist in Deutschland viel zu stark von sozialer Herkunft und regionaler Situation abhängig. Die aufgelegten Bundesprogramme wie ‚Bildungsketten‘ oder ‚2. Chance für Schulverweigerer‘ dürfen Gelder nur auf Umwegen an die betroffenen Jugendlichen leiten, wenn schon fast alles zu spät ist. Dass Bund und Länder auf getrennten Wegen unterwegs sind, ist teuer und unvernünftig. Die Mittel müssen mehr als bisher für individuelle Fördermöglichkeiten in Schulen gebündelt werden, um ein Scheitern zu verhindern.“

Quelle: Verband Bildung und Erziehung vom 28.02.2013

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