Europa

Startschuss für das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018

Mehr als sieben von zehn Europäer(inne)n glauben, dass das Kulturerbe ihre Lebensqualität verbessern kann. Das Europäische Kulturerbejahr 2018 soll insbesondere jungen Menschen eine Gelegenheit bieten, Europas kulturelle Vielfalt zu erkunden. Träger, Organisationen und die Zivilgesellschaft sind dazu aufgerufen, sich am Jahr des Kulturerbes aber auch darüber hinaus zu beteiligen.

11.12.2017

Auf dem Europäischen Kulturforum in Mailand fiel am 07.12.2017 der Startschuss für das Europäische Jahr des Kulturerbes 2018. Tibor Navracsics, der für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständige EU-Kommissar, erklärte: „Das Kulturerbe ist ein zentrales Element der europäischen Art zu leben. Es definiert, wer wir sind, und schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit. Zum Kulturerbe gehören nicht nur Literatur, Kunst und Gegenstände – wir begegnen ihm auch in dem Handwerk, das wir erlernen, den Geschichten, die wir erzählen, dem Essen, das wir genießen und den Filmen, die wir uns ansehen. Wir müssen unser kulturelles Erbe schützen und für die kommenden Generationen bewahren. Die Feierlichkeiten dieses Jahres werden eine wunderbare Gelegenheit bieten, die Menschen, insbesondere die jungen, zu ermuntern, Europas reiche kulturelle Vielfalt zu erkunden und über den Stellenwert nachzudenken, der dem Kulturerbe in unserem Leben zukommt. Es ermöglicht uns, die Vergangenheit zu verstehen und unsere Zukunft zu gestalten.“

Bewusstsein für soziale und wirtschaftliche Bedeutung des kulturellen Erbes

Das Europäische Jahr des Kulturerbes soll das Bewusstsein für die soziale und wirtschaftliche Bedeutung des kulturellen Erbes stärken. Tausende von Initiativen und Veranstaltungen in ganz Europa bieten Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten die Möglichkeit, mitzumachen. Neben Projekten und Initiativen in den EU-Mitgliedstaaten, Gemeinden und Regionen sind auch von der EU finanzierte, länderübergreifende Projekte geplant.

Kulturerbe verbessert Lebensqualität

Einer am 7. Dezember 2017 veröffentlichten neuen Eurobarometer-Umfrage zufolge sind acht von zehn Europäerinnen und Europäern der Meinung, dass das Kulturerbe nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Gemeinschaft, ihre Region, ihr Land und die Europäischen Union als Ganzes Bedeutung hat. Eine große Mehrheit, 82 Prozent, ist stolz auf das Kulturerbe – ob nun in der eigenen Region, im eigenen Land oder in einem anderen europäischen Land, in Deutschland teilen 75 Prozent der Befragten diese Ansicht.

Mehr als sieben von zehn Europäerinnen und Europäern glaubt außerdem, dass das Kulturerbe ihre Lebensqualität verbessern kann. Die Umfrage zeigt ferner, dass nach Ansicht von 93 Prozent der befragten Deutschen (EU28: 88 Prozent) Kulturerbe in Schulen vermittelt werden sollte. 74 Prozent der Europäer und 69 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass öffentliche Stellen mehr Ressourcen für den Schutz des Kulturerbes Europas bereitstellen sollten.

Über das europäische Kulturerbe

Von archäologischen Stätten und Architektur über mittelalterliche Burgen bis hin zu Brauchtum und Künsten – das kulturelle Erbe Europas bildet das Kernstück des kollektiven Gedächtnisses und der Identität der europäischen Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus schafft das Kulturerbe Wachstum und Beschäftigung in Städten und Regionen und spielt eine wichtige Rolle beim Austausch Europas mit dem Rest der Welt. 7,8 Millionen Arbeitsplätze in der EU hängen indirekt mit dem Kulturerbe zusammen (z. B. Tourismus, Dolmetschdienste und Sicherheit). Mehr als 300.000 Menschen sind im Kulturerbebereich beschäftigt, und mit 453 Stätten befindet sich fast die Hälfte der Stätten der UNESCO-Liste des Welterbes in Europa.

In Deutschland koordiniert die Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) die Durchführung dieses Themenjahres in Abstimmung mit Bund, Ländern und Kommunen.

Träger und die Zivilgesellschaft können mitwirken

Die Mitwirkung am Europäischen Kulturerbejahr 2018 ist möglich für alle öffentlichen und privaten Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes, also beispielsweise Museen, Gedenkstätten, Archive, Bibliotheken bzw. Verwaltungen, Eigner, Träger, Vereine, Fachgesellschaften, Förderkreise etc., wie auch für die Zivilgesellschaft, für bürgerschaftliches Engagement und für jede und jeden, die das Anliegen unterstützen oder mehr über die europäische Dimension unseres kulturellen Erbes erfahren möchten.

Die Mitwirkung muss und sollte sich nicht auf 2018 beschränken. Denn für alle Beteiligten sollen die Schaffung eines gemeinsamen Austauschs und die Begegnung im nachbarschaftlichen europäischen Dialog im Mittelpunkt stehen, dies kann bereits 2017 beginnen und sollte auch nach 2018 fortgesetzt werden.

Das DNK informiert über Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten auf seiner Webseite.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission vom 07.12.2017

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