Europa

Stärkung der internationalen Mobilität von Auszubildenden in Baden-Württemberg

Baden-Württembergs Auszubildende sollen künftig verstärkt internationale Erfahrungen sammeln und einen Teil ihrer Ausbildung im europäischen Ausland absolvieren. Dazu wurde in Esslingen eine Vereinbarung unterzeichnet.

11.09.2012

Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport und des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft mit den baden-württembergischen Arbeitgeberverbänden, den Kammern, den Gewerkschaften, Vertretern der Wirtschaft und der Landesakademie für Lehrerfortbildung haben in Esslingen eine Vereinbarung unterzeichnet.

Perspektivenwechsel - Andere Kulturen und Mentalitäten

"In Zeiten der Globalisierung wird es für Auszubildende immer wichtiger, auch im Ausland berufliche Erfahrungen zu sammeln", sagte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer. Einen Teil der Ausbildung oder ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, ermögliche einen spannenden Perspektivenwechsel und biete eine gute Gelegenheit Sprachkenntnisse zu erwerben oder zu vertiefen, sowie andere Kulturen und Mentalitäten kennen zu lernen.

Wilfried Porth, Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei Daimler, ergänzte: "Daimler produziert in 18 Ländern und ist überall auf der Welt mit Vertriebsstandorten vertreten. Kaum ein anderes Unternehmen ist vergleichbar international aufgestellt und bietet solch ein breites Spektrum an Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Daher begrüßen wir es, wenn unsere Auszubildenden bereits während ihrer Ausbildung den Arbeitsalltag im Ausland erleben können."

Nur 3 Prozent absolvieren einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland

Die Europäische Kommission fördert im Rahmen des Sonderprogramms "We mean business" für die Jahre 2013 und 2014 europaweit 280.000 Praktikumsplätze. Damit soll die Mobilität von Auszubildenden, die im Vergleich zu Studierenden sehr gering ausfällt, verbessert werden. Gegenwärtig absolvieren nur rund drei Prozent aller Auszubildenden einen Teil ihrer Erstausbildung im Ausland. Land und Wirtschaft haben deshalb die Servicestelle "Go.for.europe" geschaffen, um die Zahl zu erhöhen. Durch deren Vermittlung haben bereits rund 700 Auszubildende die Chance erhalten, zeitweise im Ausland zu arbeiten.

"Gerade die exportorientierten Unternehmen in Baden-Württemberg profitieren von Auszubildenden, die über Ländergrenzen hinweg denken. So ist ein Auslandsaufenthalt nicht nur ein großer Gewinn für den einzelnen Auszubil-denden, sondern auch für seinen Betrieb", erklärte der Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Rolf Schumacher.

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Kampagne "We mean business" an der Landesakademie Esslingen erneuerten Vertreterinnen und Vertreter von Land, Sozialpartnern und Wirtschaft nun ihr gemeinsames Ziel, junge Menschen und Ausbildungsbetriebe bei der Organisation von Auslandsaufenthalten zu unterstützen, sowie die Unternehmen dazu zu animieren, mehr Praktikumsplätze für Auszubildende und Studierende aus anderen EU-Ländern bereitzustellen. Als gemeinsame Maßnahmen sind unter anderem Informationsveranstaltungen an Schulen und Betrieben geplant. Außerdem sollen Beratungsstellen, die die Jugendlichen bei der Vermittlung von Praktika im Ausland unterstützen, ausgebaut werden und die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner soll mit dem Ziel, ein Netzwerk "Internationale Mobilität" aufzubauen, intensiviert werden.

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 11.09.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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