Europa

Positionspapier der AGJ zur Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland ab 2019

Die neue EU-Jugendstrategie 2019-2027 wurde beschlossen und legt die Eckpunkte für die nächsten neun Jahre jugendpolitischer Zusammenarbeit in Europa fest. Aus diesem Anlass befasst sich die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ in ihrem Positionspapier „Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland ab 2019 – Nach vorne schauen und Weiterentwicklung fördern!“ mit der Jugend(hilfe)politik in Europa und untersucht insbesondere die EU-Jugendstrategie 2019-2027 auf Anknüpfungspunkte für die Umsetzung in Deutschland.

05.07.2019

Mit dem Start der neuen EU-Jugendstrategie 2019–2027 am 1. Januar 2019 sowie der anstehenden deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 und dem deutschen Vorsitz im Europarat von November 2020 bis Mai 2021 stehen wichtige Entwicklungen an, die die Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland verstärkt ins Blickfeld rücken.

Die Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe – AGJ hat in der Vergangenheit kontinuierlich Stellung zu den verschiedenen jugendpolitischen Meilensteinen im europäischen Kontext und deren Umsetzung in Deutschland bezogen. Vor diesem Hintergrund setzt sich das Positionspapier „Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland ab 2019 – Nach vorne schauen und Weiterentwicklung fördern!“ (PDF, 215 KB) mit der Frage auseinander, welche Anforderungen für eine erfolgreiche Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland erfüllt sein sollten.

Weiterentwicklung fördern und Europa mitdenken

Mit dem Rahmen für die jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa (EU-Jugendstrategie 2019–2027) wird die seit 2002 bestehende jugendpolitische Zusammenarbeit in Europa intensiviert und weiterentwickelt. Auch der Europarat hat wichtige Referenzpunkte gesetzt,
zuletzt insbesondere in der Debatte zur Weiterentwicklung von Youth Work. Die Umsetzung der EU-Jugendstrategie ist als eigenständiger Prozess Bestandteil der Jugendstrategie der Bundesregierung und regelmäßiger Tagesordnungspunkt der zuständigen Gremien. Das Positionspapier der AGJ formuliert die Erwartungen, dass die Umsetzung europäischer Jugendpolitik als Ressorts- und Querschnittspolitik weiterentwickelt wird, die europäische Dimension auf allen Ebenen mitgedacht wird und zivilgesellschaftliche Akteure umfassend beteiligt werden.

Junge Menschen und Zivilgesellschaft einbeziehen

Das Positionspapier erwartet die Einbeziehung der europäischen Youth Goals, einen stärkeren Fokus auf Themen, bei denen die EU einen klaren jugendpolitischen Auftrag hat, Mitwirkungsmöglichkeiten für junge Menschen an politischen und gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen, Unterstützung junger Menschen beim Erleben der vielfältigen europäischen Lebensrealitäten, eine weitere Stärkung und Qualifizierung von Youth Work und Offenheit für neu aufkommende Themen.

Zudem werden Erwartungen an die Nutzung der Instrumente zur effektiven Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland geäußert, welche Mitwirkungsmöglichkeiten für Jugendliche, Peer-Learning-Ansätze, die Planung künftiger Aktivitäten sowie ein regelmäßiges Berichtswesen umfassen. Auch die geplante engere Verknüpfung der EU-Jugendstrategie mit EU-Förderprogrammen sowie die angedachte Einsetzung eines EU-Jugendkoordinators bzw. einer EU-Jugendkoordinatorin werden aus Sicht der AGJ eingeordnet.

Ausblick auf die kommenden Jahre

In den nächsten zwei bis drei Jahren wird der Umsetzung europäischer Jugendpolitik aufgrund der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und des deutschen Vorsitzes im Ministerkomitee des Europarats besondere Aufmerksamkeit zukommen. Diese Gelegenheit muss aus Sicht der AGJ genutzt werden, um mehr Akteure der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland für Europa zu sensibilisieren, sie dazu zu ermutigen, die europäische Dimension aktiv in ihre Arbeit einzubinden und einen Anstoß für ein verstärktes Europa-Engagement der jugendpolitischen Akteure auf allen Ebenen zu geben.

Zum Positionspapier „Umsetzung europäischer Jugendpolitik in Deutschland ab 2019 – Nach vorne schauen und Weiterentwicklung fördern!“ in voller Länge (PDF, 215 KB)

Quelle: Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendhilfe – AGJ

Redaktion: Kerstin Boller

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