Europa

Österreich: Make the internet great again!

Das sagt die Bundesjugendvertretung und fordert mehr Medienbildung in Schule und außerschulischer Jugendarbeit, aber auch in der Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte. Das Internet müsse zudem als Raum des Zusammenlebens begriffen werden. Nötig sei ein Netz, in dem sich junge Menschen sicher und frei, ohne Angst vor Diskriminierung und Hass, bewegen könnten.

09.11.2017

Die österreichische Bundesjugendvertretung (BJV) hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit dem Thema Internet und Netzpolitik und vor allem auch der Hassrede im Netz auseinandergesetzt. Martina Tiwald, Vorsitzende der BJV, erklärt im Anschluss an die IGF Austria im Oktober 2017 die Wichtigkeit des Themas und weist darauf hin, welch fragiler Raum das Internet ist: 

Internet als Raum des Zusammenlebens

„Von Fake News, über Hate Speech bis extremistische Tendenzen konnten wir vieles beobachten. Dadurch wurde für uns deutlicher denn je, dass wir das Internet als neuen Raum des Zusammenlebens begreifen müssen. Und aktiv daran arbeiten müssen, diesen Raum auch so zu gestalten, wie wir gerne zusammenleben möchten. Das Internet bietet eine große Chance für die Demokratie, und das muss gewahrt und geschützt werden! Wir wünschen uns ein Netz, in dem sich junge Menschen sicher und frei, ohne Angst vor Diskriminierung und Hass, bewegen können.“

Forderungen an die Politik

Dazu hat die BJV auch ganz konkrete Forderungen an die zukünftige Bundesregierung und den Nationalrat: „Wir lobbyieren ganz stark für mehr Medienbildung in der Schule und der außerschulischen Jugendarbeit. Das kann auch durchaus im Zusammenhang mit Politischer Bildung stehen, die wir uns seit Jahren als eigenes Schulfach wünschen. Außerdem braucht Medienbildung einen viel höheren Stellenwert in der PädagogInnenausbildung. Beim IGF Austria wurde erwähnt, dass Medienkompetenz, also zum Beispiel die Bewertung von Informationen, im Bildungssystem den Stellenwert von Lesen und Schreiben haben sollte, und das können wir nur unterstreichen. Eine kritische Auseinandersetzung mit Technik, Inhalt und Quellen sollte jeder junge Mensch erfahren!“

Im Netz fair miteinander leben 

Doch es geht auch ganz grundsätzlich um ein gesellschaftliches Bewusstsein, wie wir im Netz miteinander umgehen wollen, so Tiwald weiter: „Es ist Zeit, dass wir uns als Gesellschaft überlegen, nach welchen Regeln wir im Netz fair miteinander leben wollen. Das kann damit beginnen, dass PolitikerInnen und Personen des öffentlichen Lebens mit gutem Beispiel vorangehen. Zivilcourage und Fairness zeigen ist hier wichtiger denn je. Wir hoffen, dass auch die Parlamentsparteien dem Thema Hass im Netz ausreichend Wichtigkeit zuschreiben.“

Quelle: Bundesjugendvertretung Österreich 

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