Europa

Österreich: Bundesjugendvertretung fordert Unterhaltssicherung für alle Kinder

In Österreich ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen oder bedroht. Dies zeigt die neuste OECD-Studie. Die österreichische Bundesjugendvertretung sieht daher dringenden Handlungsbedarf und fordert den Unterhalt von Kindern zu sichern. Auch der Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung sei eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung von Kinderarmut.

06.11.2018

Kinder von Alleinerziehenden in Österreich sind noch ärmer geworden, das zeigen die Ergebnisse der aktuellsten OECD-Studie, die zum Internationalen Tag gegen Armut 2018 veröffentlicht wurde. In Industrieländern lebt im Durchschnitt jedes siebte Kind in Armut, in Österreich ist sogar jedes fünfte Kind von Armut betroffen oder bedroht. „Wir haben die drittschlechteste Entwicklung nach Italien und Ungarn was das Haushaltseinkommen von Alleinerziehenden betrifft. Das ist eine Schande für ein so reiches Land wie Österreich“,  erklärt die Vorsitzende der Bundesjugendvertretung (BJV) Caroline Pavitsits. Einer der Hauptgründe für Kinderarmut in Ein-Eltern-Haushalten sind zu geringe oder fehlende Unterhaltszahlungen. „Die Politik trägt hier große Verantwortung notwendige Maßnahmen zu setzen und endlich den Unterhalt von Kindern in Österreich zu sichern. Die Studienergebnisse verdeutlichen wie prekär die finanzielle Situation von Alleinerziehenden ist“, so die Vorsitzende weiter.

Forderungen des BJV zum Unterhaltsvorschuss

Die BJV fordert konkret, dass der Anspruch auf Unterhaltsvorschuss ausgebaut und die Beantragung vereinfacht wird. Um zeitgemäße Richtsätze zu ermitteln, wird außerdem eine neue Kinderkostenstudie gefordert. Alle Kinder müssen eine Garantie auf Unterhalt in ausreichender Höhe erhalten. Wenn die festzulegenden Richtsätze unterschritten werden, braucht es dafür staatliche Zuschüsse.

Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung als wichtige Maßnahme

Die BJV sieht vor allem auch im Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung von Kinderarmut: „Besonders Kinder von Alleinerziehenden haben ein hohes Armutsrisiko, umso wichtiger ist es flächendeckend kostenlose und qualitativ hochwertige Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung zu stellen“, so die Vorsitzende. „Die Politik muss bei der Lebenssituation der Betroffenen ansetzen und Rahmenbedingungen schaffen, um allen Kindern Chancengleichheit auf ein gutes Leben zu ermöglichen“, so Pavitsits abschließend.

Quelle: Österreichische Bundesjugendvertretung vom 17.10.2018

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