Europäische Kommission

Neue Erasmus+-App mit integriertem europäischen Studierendenausweis vorgestellt

Die Europäische Kommission hat die neue Erasmus+-App vorgestellt. Sie ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Digitalisierung des Programms Erasmus+. Die App ist in allen EU-Sprachen verfügbar und dient auch als Zugang zum europäischen Studierendenausweis, der in der gesamten Europäischen Union gültig ist. Die Zukunft ist digital, und dank dieser neuartigen App können die Studierenden noch mehr Dinge papierlos erledigen.

23.09.2021

Der für die Förderung der europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident Margaritis Schinas sagte: „Ich freue mich, dass die Schnittstelle unseres erfolgreichen und bekannten Programms für junge Menschen, Erasmus+, der Zielgruppe immer besser entspricht. Digitaler, mobiler und stärker gemeinschaftsorientiert. Die neue App und ihr integrierter Studierendenausweis veranschaulichen genau jenen europäischen Bildungsraum, für den wir stehen.“

Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, ergänzte: „Papier gehört offiziell der Vergangenheit an. Für mobile Erasmus+-Studierende wird die Erasmus+-App ein unentbehrlicher Begleiter sein. Alle notwendigen Daten und Informationen werden an einer Stelle gebündelt – das bedeutet weniger Stress, weniger Zeitaufwand für Formalitäten und mehr Flexibilität. Der über die App verfügbare europäische Studierendenausweis ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines echten europäischen Bildungsraums: ein Bildungsraum, zu dem sich alle Studierenden zugehörig fühlen, in dem alle die gleichen Dienste nutzen können und in dem Bildungsergebnisse einheitlich anerkannt werden.“

Die neue App für Android und iOS ermöglicht es den Studierenden,

  • sich über die Partnereinrichtungen ihrer Uni zu informieren und daraus ihr Ziel für den Auslandsaufenthalt auszuwählen,
  • ihre Online-Lernvereinbarung zu unterzeichnen,
  • Veranstaltungen zu entdecken, nützliche Tipps zu ihrem Zielort abzurufen und mit anderen Studierenden in Kontakt zu treten sowie
  • ihren europäischen Studierendenausweis anzufordern, mit dem sie an ihrer Gasthochschule und in ihrem Zielland Zugang zu verschiedenen Diensten, Museen, kulturellen Aktivitäten und Vergünstigungen erhalten.

Derzeit beteiligen sich mehr als 4.000 Hochschulen am Netzwerk für ein papierloses Erasmus (Erasmus Without Paper), das einen sicheren Datenaustausch gewährleistet und die Verwaltung von Lernvereinbarungen erleichtert. Diese digitale Zusammenarbeit ermöglicht zugleich die Einführung und flächendeckende Anerkennung des europäischen Studierendenausweises.

Im Einklang mit dem Aktionsplan für digitale Bildung unterstützt das neue Programm Erasmus+ für den Zeitraum 2021-2027 die Entwicklung digitaler Kompetenzen und bringt den digitalen Wandel der europäischen Bildungssysteme voran. Das Budget für den Siebenjahreszeitraum wurde auf über 28 Mrd. EUR aufgestockt, womit Erasmus+ auch die Resilienz der Bildungs- und Berufsbildungssysteme mit Blick auf die Pandemie fördern wird.

Hintergrund

Seit dem Start des ursprünglichen Programms Erasmus im Jahr 1987 haben zehn Millionen Menschen das Angebot für einen Auslandsaufenthalt genutzt. Das neue Programm Erasmus+ bietet Menschen aller Altersgruppen Möglichkeiten für Studien- und Lernaufenthalte im Ausland, Praktika, Lehrstellen und den Austausch von Personal in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Jugend und des Sports.

Die 2019 veröffentlichte Studie zu den Auswirkungen von Erasmus+ auf die Hochschulbildung hat gezeigt, dass das Programm die soziale und persönliche Entwicklung sowie den Bildungs- und Berufsweg der Teilnehmer/-innen positiv beeinflusst. Über 70% der Studierenden sehen nach dem Auslandsaufenthalt klarer, in welche Richtung ihre berufliche Zukunft gehen soll, sodass sie ihr Studium anschließend besser auf ihre beruflichen Ziele ausrichten können. Mehr als 90% der Erasmus+-Studierenden verbessern zudem ihre Fähigkeit, mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen zusammenzuarbeiten, und empfinden sich als Europäerinnen und Europäer.

Im laufenden akademischen Jahr (2021-2022) werden voraussichtlich 600.000 Hochschulstudierende mit Erasmus+ ins Ausland gehen.

In ihrer Rede zur Lage der Union 2021 schlug Präsidentin von der Leyen vor, 2022 zum Jahr der europäischen Jugend zu erklären.

Quelle: Europäische Kommission vom 21.09.2021

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