Europa

Kommission stärkt die europäische Dimension des Sports

Die Europäische Kommission hat neue Vorschläge zur Stärkung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rolle sowie der Organisation des Sports angenommen. Die geplanten Maßnahmen sollen Sportverbänden, Sportlern und allen Bürgerinnen und Bürgern zugute kommen. Grundlage hierfür ist die im Vertrag von Lissabon verankerte neue Aufgabe der EU, die sportpolitischen Initiativen der Mitgliedstaaten zu unterstützen und zu koordinieren.

18.01.2011

Die Maßnahmen betreffen Bereiche, in denen die anstehenden Herausforderungen nicht allein auf nationaler Ebene zu bewältigen sind. Die Vorschläge der Kommission stützen sich auf eine Konsultation der Mitgliedstaaten und der Sportakteure und tragen den Erfahrungen Rechnung, die bei der Umsetzung des Weißbuchs „Sport“ aus dem Jahr 2007 gesammelt wurden. In den Jahren 2009-2010 stellte die Kommission mehr als 6 Millionen Euro zur Unterstützung von rund 40 Projekten im Sportbereich zur Verfügung, die auf Folgendes ausgerichtet waren: Gesundheit, soziale Eingliederung, Freiwilligentätigkeiten, Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung, Gleichstellung der Geschlechter und Doping-Bekämpfung. 2011 werden zwölf weitere Projekte hinzukommen.

Die für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend zuständige EU-Kommissarin Androulla Vassiliou erklärte: „Der Sport ist ein wichtiger Faktor für die europäische Wirtschaft und ein Schlüsselelement des europäischen Sozialmodells. Die heute angenommenen Maßnahmen unterstreichen den Beitrag des Sports zu unserer Gesellschaft und werden zur Verbesserung der strategischen Lenkung des Sports beitragen.“

Die in der Mitteilung „Entwicklung der europäischen Dimension des Sports“ vorgelegten Vorschläge der Kommission betreffen drei Bereiche: die gesellschaftliche Rolle, die wirtschaftliche Dimension und die Organisation des Sports. In jedem Kapitel werden Maßnahmen vorgeschlagen, die von der Kommission und den Mitgliedstaaten umzusetzen sind.

In Bezug auf die gesellschaftliche Rolle des Sports wird im Papier Folgendes vorgeschlagen:

  • Prüfung der Möglichkeit eines Beitritts der EU zum Anti-Doping-Übereinkommen des Europarates
  • Entwicklung europäischer Leitlinien für die Kombination von Sporttraining und allgemeiner Bildung
  • Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsanforderungen und -vorkehrungen für internationale Sportveranstaltungen
  • Weitere Schritte in Richtung nationaler Leitlinien auf Grundlage der EU-Leitlinien für körperliche Aktivität
  • Entwicklung von Standards für den Zugang zu Sportvereinen, sportlichen Aktivitäten und Veranstaltungen sowie zu Veranstaltungsorten nach Maßgabe der EU-Strategie für Menschen mit Behinderungen
  • Förderung des Zugangs von Frauen zu Führungspositionen im Sport

Zur Stärkung der wirtschaftlichen Dimension des Sports ruft die Kommission zu Folgendem auf:

  • Einführung von Mechanismen zur zentralen Vermarktung von Medienrechten durch die Sportverbände, um eine angemessene Verteilung der Einkünfte sicherstellen
  • Stärkere Berücksichtigung der Rechte des geistigen Eigentums im Sportbereich
  • Austausch bewährter Verfahren für die transparente und nachhaltige Finanzierung des Sports
  • Überwachung der Anwendung der Vorschriften für staatliche Beihilfen im Sport
  • Volle Ausschöpfung der Möglichkeiten der Strukturfonds für den Sport
  • Maßnahmen zur Erhebung vergleichbarer statistischer Daten zum Sport für alle Mitgliedstaaten

Mit Blick auf die Organisation des Sports wird im Papier Folgendes vorgeschlagen:

  • Förderung von Good Governance im Sport unter Berücksichtigung seiner Sonderstellung
  • Durchführung einer Studie zu Transferbestimmungen und Aufstellung von Leitlinien auf dieser Grundlage
  • Aufstellung von Leitlinien dafür, wie die EU-Bestimmungen zur Freizügigkeit der Bürgerinnen und Bürger mit der Organisation von Wettkämpfen in den einzelnen Sportarten auf nationaler Basis in Einklang gebracht werden können
  • Erwägung weiterer Maßnahmen im Hinblick auf die Tätigkeit von Sportagenten
  • Unterstützung von Sozialpartnern und Sportverbänden bei der Einführung eines sozialen Dialogs auf EU-Ebene für den Sport- und Freizeitsektor

Nächste Schritte

Zur Erörterung und für das Follow-up in den Mitgliedstaaten wird die Mitteilung nun an den Rat und das Europäische Parlament übermittelt.

Der Sport im Vertrag von Lissabon

Artikel 165 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (Lissabon-Vertrag) sieht vor, dass die EU die sportpolitischen Initiativen der Mitgliedstaaten unterstützt, koordiniert und ergänzt. Zur Verbesserung der europäischen Dimension des Sports will die Kommission eng mit den Mitgliedstaaten, Sportverbänden, der Zivilgesellschaft und den Bürgerinnen und Bürgern zusammenarbeiten.

Weitere Informationen: <link http: ec.europa.eu sport index_de.htm _blank>ec.europa.eu/sport/index_de.htm

Quelle: PM Europäische Kommission

 

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