Europa

Grenzüberschreitende Projekte: Rheinland-Pfalz und die Region Bourgogne-Franche-Comté kooperieren

Die Schwerpunkte der Partnerschaft liegen auf dem Schüleraustausch, grenzüberschreitenden Schulprojekten, gemeinsamen Lehrkräftefortbildungsangeboten und der Begegnung von Bildungsverantwortlichen.

10.01.2017

Die langjährige Zusammenarbeit mit der französischen Region Burgund wird auf die neue, größere Region Bourgogne-Franche-Comté ausgeweitet. Ein entsprechendes Übereinkommen haben Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und der Rektor der Region, Jean François Chanet, Ende Dezember in Mainz unterzeichnet.

Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig: "Wir wollen die langjährige Zusammenarbeit im Bildungsbereich fortführen und auf die Region Bourgogne-Franche-Comté ausweiten. Unser gemeinsames Anliegen ist es, junge Menschen für die deutsch-französische Freundschaft zu begeistern und die Begegnung von Lernenden und Lehrenden und damit das bessere Verständnis füreinander sowie das Wissen übereinander zu unterstützen. Das ist heute wichtiger denn je."

Konkret haben Stefanie Hubig und Jean François Chanet vereinbart, im Primar- und Sekundarbereich das Lernen der Sprache des Nachbarn durch persönliche Begegnungen von Schülerinnen und Schüler, Lehrkräften und Schulleitungen zu fördern und sich für gemeinsame Lehrkräftefortbildungen einzusetzen. Auch im Bereich der dualen Ausbildung wolle man Austauschprogramme und Firmenpraktika unterstützen. Insbesondere die Möglichkeiten der digitalen Medien sollten bei der Zusammenarbeit genutzt werden. Daneben solle auch der Wissensaustausch über unterschiedliche pädagogische Herangehensweisen und Schulsysteme durch Begegnungen von Vertreterinnen und Vertretern der Bildungseinrichtungen gefördert werden. Die Kooperation soll durch regelmäßige jährliche Treffen vertieft werden.

Ergänzende Informationen

Frankreich hat 2016 im Rahmen einer Verwaltungsreform einige Regionen zusammengeführt – darunter auch die Regionen Burgund (frz. Bourgogne) und Franche-Comté.

Insgesamt lernten im Schuljahr 2015/2016 rund 103.000 Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz Französisch – davon 6.400 bereits an den Grundschulen.
Französisch kann an 15 Realschulen plus und an 50 Gymnasien als erste Pflichtfremdsprache gewählt werden, an den anderen als zweite oder dritte Fremdsprache. An den 55 Integrierten Gesamtschulen wird Französisch ab Klassenstufe 6 als Wahlpflichtfach angeboten. Daneben gibt es 12 bilinguale deutsch-französische Grundschulen sowie vier Realschulen plus und 15 Gymnasien mit bilingualem deutsch-französischem Unterrichtsangebot im Land. An sieben der bilingualen deutsch-französischen Gymnasien kann neben dem Abitur auch das französische Baccalauréat abgelegt werden.

Rund 430 Schulen pflegen eine Partnerschaft mit einer französischen Schule. Der Austausch der Lehrkräfte erfolgt unter anderem im Rahmen des Programmes "École voisines – Nachbarschulen" und bei grenzübergreifenden Fortbildungen des Pädagogischen Landesinstituts. Auch haben rheinland-pfälzische Grundschullehrkräfte die Möglichkeit, über ein Lehreraustauschprogramm für einige Zeit in Frankreich zu unterrichten.

Quelle: Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz vom 05.01.2017

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