Europa

EWSA bezieht Stellung zu jugendpolitisch relevanten Themen

Erasmus+, Brexit, Europabildung und die Europäische Jugendbeschäftigungsinitiative – zu diesen Themen hat sich der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) im Februar und März 2019 in Stellungnahmen geäußert. Er fordert u.a. Partnerschaften zwischen Anbietern formaler und nicht-formaler Bildung zu fördern und betont die Rolle der Jugendorganisationen.

05.04.2019

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat zu Vorschlägen für Verordnungen des Europäischen Parlament und des Rates der Europäischen Union Stellung genommen.

Erasmus+ und Brexit

Der EWSA befürwortete den Vorschlag für eine Verordnung zur Festlegung von Bestimmungen für die Fortführung der laufenden im Rahmen des Programms Erasmus+ durchgeführten Lernmobilitätsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Die Bestimmungen umfassen unter anderem rechtliche Garantien für derzeitige Erasmus-Studierende im oder aus dem Vereinigten Königreich, um ihre laufenden Stipendien im Ausland abschließen zu können.

Europäische Jugendbeschäftigungsinitiative

Weiterhin hat sich der EWSA mit dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung hinsichtlich der Mittel für die besondere Mittelzuweisung zugunsten der Beschäftigungsinitiative für junge Menschen befasst. Auch dieser Vorschlag wird befürwortet. Er sieht unter anderem vor, die Mittel für die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen (Youth Employment Initiative) aufzustocken und besondere Maßnahmen vorzusehen, um die Umsetzung der YEI zu erleichtern.

Europabildung

Zudem hat der EWSA auf Ersuchen des rumänischen Ratsvorsitzes Stellung zum Thema Europabildung bezogen. Darin betont der Ausschuss unter anderem, „dass überall und ständig gelernt wird, und zwar aktiv und passiv“. Europabildung sei daher nicht nur eine Aufgabe der formalen Bildung und sie beträfe nicht nur junge Menschen, sondern auch ältere Menschen. Daher solle das Lernen in allen Lebensbereichen als auch das lebenslange Lernen unterstützt werden.

Der EWSA empfiehlt außerdem, dass mit dem Mehr an Finanzmitteln das EU-Programm Erasmus+ ab 2021 „ein Gefühl der Zugehörigkeit zur EU gefördert wird, indem die Lernmobilität für alle, insbesondere für Menschen mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund, sichergestellt wird.“ Der Ausschuss spricht sich dafür aus, bei allen künftigen Projekten einen Schwerpunkt auf Europabildung und die Schaffung einer europäischen Identität zu setzen. Zudem müssten das generationenübergreifende Lernen über die EU, der Spracherwerb für alle Altersgruppen sowie der zivile Dialog für Erwachsene verstärkt gefördert werden.

In seiner Stellungnahme fordert der EWSA die Mitgliedstaaten auf, Partnerschaften zwischen Anbietern formaler (zum Beispiel Schulen, Universitäten) und nicht-formaler Bildung (z.B. Jugendorganisationen, Basisorganisationen) zu fördern. Damit solle die Europabildung und die Vermittlung von staatsbürgerlicher Bildung im Allgemeinen unterstützt werden. Hier empfiehlt der EWSA auch, Jugendorganisationen in die Erarbeitung der Lehrpläne und der Festlegung der Methoden zur Vermittlung staatsbürgerlicher Bildung einzubinden.

Außerdem betont der EWSA die Rolle der Jugendorganisationen, „in denen Bildungsmaßnahmen auf der Grundlage von partizipatorischen Prozessen entwickelt werden, mit denen eine aktive Staatsbürgerschaft gefördert und der Horizont junger Menschen erweitert wird". Dadurch käme Jugendorganisationen als Anbietern staatsbürgerlicher Bildung "eine grundlegende Rolle zu, da sie ihren Mitgliedern und den Personen, mit denen sie arbeiten, Raum für Sozialisierung, Interaktion sowie politische und soziale Tätigkeit bieten“.

Weiterhin setzt sich der EWSA dafür ein, Studierende des Programms Erasmus+ zu ermutigen, ihre Auslandserfahrung zu nutzen, um als Botschafter der Europäischen Union in ihren Kreisen zu fungieren und „jüngere Menschen über Europa, das interkulturelle Lernen und das Erleben einer anderen Kultur zu informieren“.

Quelle: DIJA.de

Back to Top