Europa

Europäisches Solidaritätskorps: Vermittlung von Arbeitsstellen und Praktika läuft an

Vor einem halben Jahr hat die Europäische Kommission das Europäische Solidaritätskorps auf den Weg gebracht. Seit März 2017 werden Freiwillige an Solidaritätsprojekte vermittelt und nun ist auch die Besetzung von Arbeitsstellen und Praktika in ganz Europa gestartet.

11.07.2017

Die Besetzung von Tausenden Arbeitsstellen und Praktika im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps hat am 10. Juli 2017 mit dem Start von zwei großen Projekten der französischen und der italienischen Arbeitsverwaltungen Fahrt aufgenommen. Die EU-Kommission fördert die beiden Projekte mit dem Ziel, bis 2019 bis zu 6000 jungen Menschen Angebote für eine Arbeitsstelle oder ein Praktikum mit Solidaritätsbezug in einem anderen EU-Land zu machen. EU-weit werden 100.000 Solidaritätseinsätze bis 2020 angestrebt.

Günther Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, lotete am 10. Juli 2017 in Berlin bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland mit „JUGEND für Europa“, einer der vier nationalen Agentur für das EU-Programm Erasmus+, mit Akteuren, Trägern und Organisationen von Freiwilligendiensten und Politikern die weitere Gestaltung des Europäischen Solidaritätskorps aus.

Jungen Menschen mehr und bessere Chancen bieten

Seit dem Startschuss am 7. Dezember 2016 haben sich mehr als 32.000 junge Menschen beim Europäischen Solidaritätskorps angemeldet. Im März 2017 konnte mit der Vermittlung an Projektträger begonnen werden. Seither wurden über 11.000 Mitglieder kontaktiert, und 350 Einsätze wurden erfolgreich vermittelt. Bis Ende 2020 sollen sich insgesamt 100.000 junge Menschen dem Europäischen Solidaritätskorps anschließen.

Die für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität zuständige EU-Kommissarin Marianne Thyssen erklärte dazu: „Beim Europäischen Solidaritätskorps geht es darum, jungen Menschen mehr und bessere Chancen zu bieten. Ich freue mich, dass das Korps mit dem heutigen Start der Beschäftigungskomponente sein volles Potenzial entfaltet. Gemeinsam mit den öffentlichen Arbeitsverwaltungen und Partnern vor Ort werden wir Tausenden jungen Menschen konkrete Angebote für solidarisch ausgerichtete Arbeitsstellen und Praktika in ganz Europa machen können. Auf diese Weise können die Mitglieder des Solidaritätskorps neue Kompetenzen erwerben und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.“

Beschäftigungsprojekte im Europäischen Solidaritätskorps

Im Rahmen der beiden Projekte unter der Leitung der öffentlichen Arbeitsverwaltung Frankreichs (Pôle Emploi) und der nationalen Agentur Italiens für aktive Arbeitsmarktpolitik (ANPAL) arbeiten öffentliche Arbeitsverwaltungen und Organisationen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten (z.B. Arbeitgeberverbände und Berufsbildungseinrichtungen) zusammen, um jungen Menschen zwischen 18 und 30 Jahren Angebote für Praktika und Arbeitsstellen anzubieten. Die ausgewählten Bewerberinnen und Bewerber können sich in den verschiedensten Bereichen engagieren: vom Gesundheitswesen und der sozialen Integration über den Umweltschutz und die Unterstützung von Migranten und Flüchtlingen bis hin zur Nahrungsmittelhilfe in anderen EU-Ländern. Die Projekte werden mit über 14 Mio. Euro aus dem Programm für Beschäftigung und soziale Innovation gefördert.

Haushaltskommissar Oettinger diskutierte mit rund 120 Teilnehmern in Berlin unter anderem die Zielsetzung des Europäischen Solidaritätskorps, Erwartungen an die Initiative, die Verbindung zu Erasmus+ JUGEND IN AKTION sowie zum Europäischen Freiwilligendienst. Oettinger sagte: „Das Projekt Europa hat die Aufgabe, zwischen unterschiedlichen Teilnehmern Solidarität zu ermöglichen.“

Weitere Entwicklung des Solidaritätskorps

Oettinger sieht die Entwicklung des Solidaritätskorps in drei Phasen: die gegenwärtige Phase 1, mit 35.000 Bewerberinnen und Bewerbern, Phase 2 ab dem 1. Januar 2018, wenn die Gesetzgebung zum Solidaritätskorps, die die Kommission im Mai angestoßen hat, in Kraft tritt und eine dritte Phase im nächsten Jahrzehnt, in der Oettinger im künftigen Budgetzyklus einen eigenständigen Haushaltstitel für das Europäische Solidaritätskorps verankern möchte.

Auf die schnelle Umsetzung von der Idee in die Realisierungsphase machte Richard Kühnel, der Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland aufmerksam: „Das Solidaritätskorps ist eine sinnvolle Ergänzung zum Bildungsprogramm Erasmus+, etwas europäisch Verbindenderes als das Korps wird es kaum geben. Der Startschuss für das Programm ist ein positives Signal für weitere nachhaltig wirksame Initiativen zur Entwicklung eines europäischen Wir-Gefühls.“

Hintergrundinformationen zum Europäischen Solidaritätskorps sind in der Pressemitteilung der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland nachzulesen.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland / Europäische Kommission vom 10.07.2017

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