Europa

Europäischer Sozialfonds wird 60: Jobs, bessere Ausbildung und Chancengleichheit in Europa

Mit dem Vertrag von Rom im Jahr 1957 geschaffen, fördert der Europäische Sozialfonds (ESF) eine bessere Bildung, unterstützt durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt bei. Davon profitieren gerade benachteiligte junge Menschen besonders, z.B. am Übergang in Ausbildung und Beruf. Zum Jubiläum geht eine ESF-Info-Tour auf Reise durch Deutschland.

03.04.2017

Der Europäische Sozialfonds (ESF) feiert im März zusammen mit den Römischen Verträgen seinen 60. Geburtstag. Fast zehn Millionen Europäerinnen und Europäer haben allein in der letzten Förderperiode 2007-2014 mit Hilfe des ESF einen Arbeitsplatz gefunden, knapp 610.000 davon in Deutschland. 8,7 Millionen Menschen europaweit konnten mit Unterstützung des ESF an einer Qualifizierung teilnehmen oder ein Zertifikat erwerben, in Deutschland über 600.000.

Marianne Thyssen, die EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, wies am 22. März 2017 darauf hin, dass der 60. Geburtstag des Europäischen Sozialfonds ein guter Grund zum Feiern ist und erklärte: "In den zurückliegenden sechs Jahrzehnten hat der Europäische Sozialfonds Millionen von Arbeitsuchenden und Beschäftigten sowie Hunderttausende von Unternehmen und Start-ups unterstützt. Indem wir unmittelbar in die Menschen investieren, tragen wir dazu bei, dass niemand abgehängt wird, stärken zugleich die Wettbewerbsfähigkeit Europas und bleiben am Puls der sich wandelnden Arbeitswelt. Die Erfolgsgeschichten der letzten 60 Jahre zeigen, dass die Europäische Union den Europäerinnen und Europäern ganz konkret etwas bringt: gestern, heute und morgen.“

Bildung, Ausbildung und Qualifizierung

Der Europäische Sozialfonds ermöglicht es Menschen, ihre berufliche Zukunft in die Hand zu nehmen. Auch unter schwierigen Umständen oder in einem zweiten Anlauf. Mit dem Vertrag von Rom im Jahr 1957 geschaffen, fördert der ESF eine bessere Bildung, unterstützt durch Ausbildung und Qualifizierung und trägt zum Abbau von Benachteiligungen am Arbeitsmarkt bei. Davon profitieren insbesondere Arbeitslose, Schülerinnen und Schüler beim Übergang in Ausbildung und Beruf, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Gründerinnen und Gründer.

Besonderes Gewicht legt der ESF auf die Gleichbehandlung von Männern und Frauen und die Vermeidung jeglicher Art von Diskriminierung. Daher kümmert sich der ESF besonders um diejenigen, die Gefahr laufen, aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt zu werden, wie z.B. benachteiligte junge Menschen, Langzeitarbeitslose sowie Migranten und Migrantinnen. Ziel ist, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten.

Der ESF finanziert sich aus Beiträgen der Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission und bisweilen auch der Privatwirtschaft. Im laufenden Finanzierungszeitraum 2014-2020 ist der ESF in allen Mitgliedstaaten aktiv; hierfür können Mittel in Höhe von insgesamt 124,9 Mrd. Euro (davon 86,4 Mrd. Euro aus dem EU-Haushalt) eingesetzt werden. In der Förderperiode 2014-2020 erhält Deutschland rund 7,5 Milliarden Euro, die zwischen Bund (rund 2,7 Mrd. Euro) und Ländern (rund 4,8 Mrd. Euro) aufgeteilt werden.

Praxisnahe Projekte vor Ort

Gefördert werden praxisnahe Projekte, die direkt vor Ort Wirkung entfalten. Der ESF ist keine Arbeitsvermittlung. Vielmehr fördert er arbeitsmarktbezogene Projekte auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene, die im Hinblick auf Art, Ziele, Größe und Zielgruppen sehr unterschiedlich sind. Eine Förderung einzelner Personen erfolgt nur über die verschiedenen ESF-Förderprogramme und zwar über die ausgewählten Projekte bzw. verantwortlichen Institutionen in dem jeweiligen Programm.

Auch im Zeitraum 2014–2020 werden Millionen Menschen von ESF-Investitionen profitieren, für die aus dem EU-Haushalt insgesamt 86,4 Mrd. Euro bereitstehen. Die ESF-Projekte kommen gut voran: Bei über 30 Prozent der Projekte wurde die Finanzierung bereits bewilligt.

Den Auftakt der Veranstaltungen, mit denen die Erfolge des Fonds gewürdigt werden sollen, und der Debatten darüber, wie künftig Investitionen in Menschen in Europa gestaltet werden sollen, bildete die Konferenz "Europäischer Sozialfonds: gestern, heute und morgen" am 28. März 2017. Sie wird vom maltesischen EU-Ratsvorsitz ausgerichtet und findet im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge und des informellen Treffens der EU-Sozialpartner in Rom statt, an dem auch Kommissionspräsident Juncker, Vizepräsident Dombrovskis und Kommissarin Thyssen teilnehmen werden.

Über das Jahr verteilt organisieren die Mitgliedstaaten ähnliche Veranstaltungen und Debatten, um auf das zurückzublicken, was der ESF erreicht hat, um eine Bestandsaufnahme der Leistungen des Fonds vorzunehmen und um dafür zu werben, dass auch künftig stark in die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen investiert wird.

60 Jahre ESF in Deutschland

Am 24. und 25. März präsentierte sich der ESF auf dem Nürnberger Stadtfest "Im Herzen Europa(s): Nürnberg und die EU. entdecken - erleben - einmischen!". Gefeiert wurde an diesem Wochenende das <link https: www.jugendhilfeportal.de fokus europa artikel external-link-new-window zum>60-jährige Jubiläum der Römischen Verträge und damit des ESF.

Zum Jubiläum hatte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) eine Ausstellung konzipiert, die mit einer ESF-Info-Tour auf die Reise durch Deutschland geschickt wird. Die nächsten Tour-Termine sind am 24./25. März in Nürnberg und am 26./27. Mai 2017 in Saarbrücken. Die ESF-Ausstellung kann mit einem 14-tägigen Vorlauf von allen ESF-Akteuren wie z.B. Projektträgern ausgeliehen werden.

Informationen zu den Technischen Details der Ausstellung für Ausleiher stellt das zuständige <link mail an referat ef3 europäische sozialfonds: public>Referat im Bundesministerium für Arbeit und Soziales zur Verfügung. 

Mehr Informationen zum ESF finden sich auf der <link http: ec.europa.eu esf external-link-new-window und hintergründe zum>Webseite der EU-Kommission zum Europäischen Sozialfonds. 

Quelle: Vertretung der EU-Kommission in Deutschland vom 22.03.2017

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