Europa

EU sucht nach Lösungen für unbegleitete Flüchtlingskinder auf griechischen Inseln

Derzeit befinden sich auf den griechischen Inseln etwa 5.500 unbegleitete Minderjährige. Die EU-Kommissionspräsidentin und der griechische Ministerpräsident haben sich auf Maßnahmen zur deren Betreuung verständigt. Geplant sind die freiwillige Umsiedlung von Griechenland in andere EU-Staaten sowie nachhaltige Lösungen für die Kinder, die in Griechenland bleiben.

10.03.2020

Sicheren Ort für die Kinder finden

Präsidentin Ursula von der Leyen und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis haben gemeinsam einen Prozess in Gang gesetzt, um die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Migranten zu gewährleisten. „Tausende von unbegleiteten Kindern erreichen jedes Jahr Europa. Ihr Schutz ist eine Priorität für die Kommission. Deshalb habe ich Innenkommissarin Johansson gebeten, nach Griechenland zu reisen, um Lösungen zu finden, die ihren Schutz gewährleisten“, sagte von der Leyen am 6. März. „Kommissarin Johansson und ich werden nun eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um einen sicheren Ort für diese Kinder zu finden.“

Innenkommissarin Ylva Johansson wird nach Griechenland reisen, um die zuständigen griechischen Minister und andere Ansprechpartner zu treffen. Nach dem Besuch von Präsidentin von der Leyen in Griechenland am 3. März hatte die Kommission zusammen mit den Präsidenten der anderen EU-Institutionen bereits einen Aktionsplan für Sofortmaßnahmen zur Unterstützung Griechenlands vorgestellt, der von den Ministern bei ihrem Sondertreffen unterstützt wurde.

Geplante Maßnahmen für die Betreuung unbegleiteter Minderjähriger

Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis sagte: „Ich freue mich sehr, dass die neue Kommissionspräsidentin ihre persönliche Unterstützung für dieses Thema zum Ausdruck gebracht hat. Was wir brauchen, ist eine klare Demonstration der europäischen Solidarität, die in Form eines freiwilligen Umsiedlungspakts erfolgen sollte, durch den unbegleitete Minderjährige, die sich derzeit in Griechenland aufhalten, in andere europäische Länder umgesiedelt werden.“

Die Bemühungen werden sich einerseits auf die freiwillige Umsiedlung unbegleiteter Kinder von Griechenland in andere Mitgliedstaaten richten, andererseits aber auch auf nachhaltige Lösungen für die unbegleiteten Migrantenkinder, die in Griechenland bleiben werden. Die Kommission ist bereit, Griechenland und die Mitgliedstaaten in dieser Hinsicht verstärkt finanziell und operativ zu unterstützen. Außerdem wird im Frühjahr eine Konferenz mit den Mitgliedstaaten für Kinder in der Migration stattfinden, die sich auf die Umsiedlungsbemühungen konzentrieren wird.

Hintergrund

Derzeit leben über 42.000 Menschen auf den griechischen Inseln, darunter etwa 5.500 unbegleitete Minderjährige.

Die EU-Kommission hat Griechenland kontinuierlich bei der Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Migrationssteuerung unterstützt. Dazu gehören finanzielle Unterstützung in Höhe von über 2,23 Mrd. Euro und die Präsenz von Mitarbeitern europäischer Agenturen und der Kommission, die Griechenland bei der Grenzverwaltung, den Asyl- und Rückkehrverfahren, bei technischen Umsetzungsfragen sowie bei der operativen Planung und Koordinierung unterstützen.

Anfang März kündigte die EU-Kommission zusätzliche finanzielle Unterstützung für Griechenland von bis zu 700 Mio. Euro an, um die Grenz- und Migrationssteuerung und eine verstärkte operative Unterstützung durch die Europäische Grenz- und Küstenwache (Frontex) und das Europäische Unterstützungsbüro für Asylfragen zu finanzieren. Auch das EU-Katastrophenschutzverfahren wurde aktiviert. Darüber können Mitgliedstaaten Teams und Material für Griechenland bereitstellen.

Weitere Informationen zum Aktionsplan für Sofortmaßnahmen zur Unterstützung Griechenlands finden sich auf der Webseite der EU-Kommission.

Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 06.03.2020

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