Europa

Die gesamte Sozialstatistik für die EU in einer Veröffentlichung

Wie viele ausländische Staatsangehörige leben in einem EU Mitgliedstaat? Und wie viele von ihnen stammen aus einem anderen EU Mitgliedstaat? Inwieweit beeinflusst der Bildungsgrad das Armutsgefährdungsrisiko? Gibt es in der EU mehr männliche oder mehr weibliche Studierende?

19.07.2013

Antworten auf diese sowie auf viele weitere Fragen finden sich in der ersten Ausgabe der Veröffentlichung “European social statistics“1, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wird. Diese Veröffentlichung bietet eine umfangreiche Zusammenfassung der Sozialstatistik von Eurostat und bietet Nutzern einen interessanten und leicht verständlichen Überblick. Sie ist in sieben Kapitel unterteilt: Bevölkerung, Gesundheit & Sicherheit am Arbeitsplatz, Bildung & Weiterbildung, Arbeitsmarkt, Einkommen & Lebensbedingungen, Sozialschutz und Kriminalität & Strafverfolgung.

EU Staatsangehörige, die in einem anderen Mitgliedstaat leben, machten im Jahr 2012 2,7% der EU Bevölkerung aus

Im Jahr 2012 lebten 34,3 Millionen ausländische Staatsangehörige2 in den EU27 Mitgliedstaaten. Dies entspricht einem Anteil von 6,8% der EU27 Bevölkerung. Von diesen ausländischen Staatsangehörigen waren 13,6 Millionen EU Staatsangehörige, die in einem anderen Mitgliedstaat lebten, dies entspricht 2,7% der EU27 Bevölkerung, und 20,7 Millionen waren Drittstaatenangehörige, dies entspricht 4,1% der EU27 Bevölkerung.

Im Jahr 2012 wurden die meisten ausländischen Staatsangehörigen in Deutschland (7,4 Millionen Personen bzw. 9% der Gesamtbevölkerung), Spanien (5,6 Millionen bzw.12%), Italien und dem Vereinigten Königreich (je 4,8 Millionen bzw. 8%) sowie in Frankreich (3,9 Millionen bzw. 6%) verzeichnet. Insgesamt lebten in diesen fünf Mitgliedstaaten mehr als drei Viertel aller ausländischen Staatsangehörigen in der EU27.

In den EU Mitgliedstaaten wurde der höchste Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Bevölkerung in Luxemburg (44% der Gesamtbevölkerung) registriert, gefolgt von Zypern (20%), Lettland3 und Estland3 (je 16%). In Polen, Rumänien, Kroatien, Bulgarien und Litauen lag der Anteil ausländischer Staatsangehöriger an der Bevölkerung bei unter 1%.

Luxemburg verzeichnet ebenfalls den höchsten Anteil ausländischer EU Staatsangehöriger (38% der Gesamtbevölkerung), gefolgt von Zypern (13%), Irland (9%) und Belgien (7%). Neben Lettland3 (16%) und Estland3 (15%) fanden sich die höchsten Anteile von Drittstaatenangehörigen an der Bevölkerung in Griechenland, Spanien, Zypern und Österreich (je 7%).

Im Jahr 2011 gab es 123 weibliche Studierende je 100 männliche Studierende in der EU27

In der EU27 gab es im Tertiärbereich4 im Jahr 2011 fast ein Viertel mehr weibliche als männliche Studierende. Dies war in allen Mitgliedstaaten der Fall, außer in Griechenland und Zypern, wo dieses Verhältnis nahezu ausgeglichen war. Die Mitgliedstaaten mit der höchsten Anzahl weiblicher Studierenden je 100 männlicher Studierenden im Tertiärbereich waren Lettland (157 weibliche Studierende je 100 männliche Studierende), Slowenien (154), Polen (149), Estland und die Slowakei (je 148) sowie Schweden (145).

Je höher der Bildungsgrad, desto geringer das Armutsgefährdungsrisiko

Der Bildungsgrad hat einen entscheidenden Einfluss auf das Armutsgefährdungsrisiko: In der EU27 war im Jahr 2011 nahezu ein Viertel der Bevölkerung im Alter von 18 Jahren oder älter mit einem niedrigen Bildungsgrad5 von Armut bedroht6, gegenüber 14% derjenigen mit einem mittleren Bildungsgrad5 und 7% derjenigen mit einem hohen Bildungsgrad5. In allen Mitgliedstaaten wurde das niedrigste Armutsgefährdungsrisiko für Personen mit einem hohen Bildungsgrad verzeichnet.

Im Jahr 2011 reichte der Anteil der Personen mit einem niedrigen Bildungsgrad, die von Armut bedrohten waren von 12% in den Niederlanden bis 44% in Bulgarien, während er für Personen mit einem mittleren Bildungsgrad zwischen 8% in Malta und der Tschechischen Republik und 21% in Litauen variierte und für diejenigen mit einem hohen Bildungsgrad zwischen 2% in Rumänien und Portugal und 10% in Spanien.

Die höchsten Unterschiede zwischen der Armutsgefährdungsquote von Personen mit einem niedrigen und Personen mit einem hohen Bildungsgrad verzeichneten Bulgarien (44% derjenigen mit einem niedrigen Bildungsgrad und 4% derjenigen mit einem hohen Bildungsgrad), Kroatien (38% und 5%), Rumänien (35% und 2%) und Zypern (29% und 4%), und die niedrigsten Unterschiede fanden sich in den Niederlanden (12% und 6%) und in Dänemark (17% und 9%).

Die Eurostat Veröffentlichung “European social statistics” ist kostenlos im PDF-Format auf der Eurostat Webseite verfügbar (nur in englischer Sprache):
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Quelle: Eurostat

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