Europa

DGB: Europas Jugend darf keine verlorene Generation werden

Der DGB hat mehr Anstrengungen im Kampf gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit in Europa gefordert. "Wirtschaft und Politik müssen eine verlorene Generation in Europa verhindern", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Mittwoch in Berlin.

13.03.2013

Die vom europäischen Rat beschlossene Jugendgarantie sei ein erster und wichtiger Schritt, um jungen Europäern eine berufliche Chance zu geben. "Der DGB begrüßt ausdrücklich den Vorschlag, jungen Menschen in Form einer Jugendgarantie marktunabhängig und verbindlich Angebote zu sichern, die zu einem qualifizierenden Berufsabschluss oder einer Arbeitsstelle führen und damit Perspektiven bieten", sagte Ingrid Sehrbrock. "Unsere Jugend wird nur dann Zugang zu guten Arbeitsplätzen haben, wenn in ihre Ausbildung investiert wird. Politik und Wirtschaft sind nun gefordert."

Die Jugendgarantie müsse von einer Wirtschaftspolitik begleitet werden, die Abstand nimmt von einseitiger Sparpolitik und stattdessen auf ein langfristig angelegtes Konjunktur-, Investitions- und Aufbauprogramm setzt. Der DGB habe mit seinem Konzept des 'Marshallplans für Europa' ein Gerüst für eine solche Strategie aufgezeigt.

DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller warnte: "Die junge Generation ist der Krisenverlierer. Denn fast jeder vierte junge Mensch in Europa unter 25 Jahre hat keine Arbeit. Verantwortungsvolle Politik sieht anders aus, ein Kurswechsel muss her", forderte Florian Haggenmiller.

Der DGB und die DGB-Jugend werden anlässlich der Aktionstage des Europäischen Gewerkschaftsbundes auf einer Internationalen Jugendkonferenz am 18. März in Berlin mit jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus ganz Europa über die Lage der Jugend in der gegenwärtigen Krise diskutieren. Vertreter der Gewerkschaftsjugend u.a. aus Spanien, Griechenland und Portugal werden aus erster Hand von ihren Erfahrungen berichten.

Die Zukunft Europas und die schwierige Situation junger Menschen wird auch im Wahljahr 2013 ein wichtiges Thema sein: Am 16. März startet die Gewerkschaftsjugend ihre Kampagne "Jugend macht Ansagen" für bessere
Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen von jungen Menschen. Mit öffentlichen Aktionen in mehreren deutschen Städten wird auf die Probleme und Belange junger Menschen aufmerksam gemacht  "Auch in Deutschland ist keineswegs alles in Ordnung. So gibt es noch immer 1,39 Millionen  Jugendliche zwischen 20 und 29 Jahren ohne Berufsabschluss", sagte Florian Haggenmiller. "Wir müssen alles dafür tun, damit auch sie eine neue Chance bekommen."

Quelle: Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)

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