Europa

Das Ende von 'Schengen' bedroht Austausch und Begegung in Europa

Die Diskussion über die mögliche Wiedereinführung von Grenzkontrollen im großen Stil hat nicht nur Konsequenzen für die Wirtschaft, sondern bedroht auch die Begegnungsarbeit in allen Bereichen der Jugendarbeit und des Bildungswesens, befürchtet EBB-AEDE Bundesvorsitzender Alfons Scholten. Er ruft alle europäisch Engagierten auf, sich für die Erhaltung der Personenfreizügigkeit einzusetzen.

25.01.2016

Anläßlich des drohenden Endes der Schengen-Vereinbarungen zur Personenfreizügigkeit in Europa erklärte der Bundesvorsitzende des Europäischen Bundes für Bildung und Wissenschaft in der AEDE (EBB-AEDE) Alfons Scholten am Samstag, den 23.01.2015: "Das drohende Ende der Personenfreizügigkeit in Europa führt uns zurück in das nationalstaatliche Klein-Klein der 80er Jahre und erschwert nicht nur die wirtschaftliche Zusammenarbeit, sondern auch den Austausch im Bildungswesen. Wenn aber der Schüler- und Studentenaustausch um 30 Jahre zurück gedreht wird, werden der EU viel interkulturelles Kapital, Innovationsfähigkeit, Kreativität in Wirtschaft und Gesellschaft und damit ihre Zukunft verloren gehen."

Die Diskussion über die mögliche Wiedereinführung von Grenzkontrollen im großen Stil habe nicht nur Konsequenzen für die Wirtschaft und den Binnenmarkt, sondern bedrohe auch die Begegnungsarbeit in allen Bereichen der Jugendarbeit und des Bildungswesens. "Insbesondere die in den letzten 30 Jahren von vielen europäisch engagierten Kolleginnen und Kollegen mühsam erarbeiteten quantitativen wie qualitativen Fortschritte im Schüler- und Studentenaustausch werden so kaum zu halten sein" heißt es in seiner Stellungnahme. "Und es wird lange dauern all das, was jetzt zerstört zu werden droht, danach wieder aufzubauen".

Auch im Schüler-und Hochschulaustausch bedeuten längere Bus- oder Flugreisen zum Partner- oder Studienort auch höhere Kosten, was viele Projekte erschweren und in Frage stellen wird. Zudem haben viele Schulen angesichts von G8 einerseits und den verkürzten Reisezeiten andererseits, die Dauer so mancher Begegnung auf wenige Tage verkürzt, was jetzt zum kompletten Ausfall führen wird und durch den virtuellen Austausch per etwinning und Internet nicht so einfach zu ersetzen ist.

Da Deutschland von Freunden umgeben ist, habe sich in vielen Grenzregionen auch im Bildungsbereich ein lebhafter und kreativer 'kleiner Grenzverkehr' entwickelt. So gebe es mittlerweile viele Projekte, die davon leben, dass man an einem (Nach)Mittag problemlos hin und her fahren kann. Dieses wichtige Element der Internationalisierungsstrategie von vielen Vorschulen und Grundschulen, von Jugend-verbänden und (Sport)Vereinen, aber auch von weiterführenden Schulen und Hochschulen dürfe nicht ersatzlos weg fallen.

Der EBB-AEDE Vorstand ruft deshalb alle europäisch Engagierten auf, sich für die Erhaltung der Personenfreizügigkeit einzusetzen und die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu verhindern.

Quelle: Europäischer Bund für Bildung und Wissenschaft in der AEDE (EBB-AEDE) vom 23.01.2015.

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