Europa

Caritas und Diakonie setzen sich ein für ein soziales Europa

Einen rechtsverbindlichen EU-Rahmen für nationale Grundsicherungssysteme sowie einen finanziell ausreichend ausgestatteten EU-Haushalt ab 2021 bis 2027 fordern Caritas-Präsident Peter Neher und Diakonie-Präsident Ulrich Lilie anlässlich des gemeinsamen Jahresempfangs in Brüssel. Die Veranstaltung der beiden christlichen Wohlfahrtsverbände steht unter dem Leitgedanken „Für ein soziales Europa“.

06.09.2019

Die Präsidenten diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern des EU-Parlaments und der EU-Kommission, der Bundes- und Landesvertretungen in Brüssel sowie der Zivilgesellschaft darüber, wie die sozialen Rechte der Menschen in Europa geschützt und gestärkt werden können.

Karl-Heinz Lambertz, Präsident des Ausschusses der Regionen der EU und Festredner der Veranstaltung, sieht die Europäische Union derzeit in einem Ungleichgewicht. Er fordert in seinem Eingangsreferat: „Die EU muss sich auf ihre Gründungsverträge besinnen und die sozialen und wirtschaftlichen Rechte endlich auf eine Stufe stellen. Der Europäische Ausschuss der Regionen wird eng mit der neu eingesetzten Kommission, dem frisch gewählten Parlament sowie dem Rat zusammenarbeiten, damit wir das Ziel einer sozialen Union erreichen können.“

Europäische Sozialpolitik wichtig nehmen

„Wir erwarten, dass die neue EU-Kommission mit Kommissionspräsidentin Frau von der Leyen als ehemalige Bundesfamilienministerin sowie ehemalige Bundesministerin für Arbeit und Soziales der europäischen Sozialpolitik einen hohen Stellenwert einräumen wird“, so Caritas-Präsident Peter Neher.

„Deutschland hat im zweiten Halbjahr 2020 die EU-Ratspräsidentschaft inne. Dies stellt eine außergewöhnliche Chance dar, wichtige sozialpolitische Impulse zu setzen“, unterstreicht Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Beide Präsidenten betonen, dass Caritas und Diakonie verlässliche Partner seien, um die 20 Grundsätze der im Herbst 2017 proklamierten Europäischen Säule sozialer Rechte auch in der neuen EU-Legislaturperiode zu forcieren.

EU-Gelder helfen Menschen vor Ort

Was mit EU-Fördermitteln erreicht wird, stellt beim Jahresempfang exemplarisch Lennart Krause vom Wuppertaler Projekt „Valponto“ vor. Gemeinsam kümmern sich Mitarbeitende unter anderem von Caritas und Diakonie vor Ort mithilfe von EU-Geldern um die soziale Eingliederung neu zugewanderter, besonders benachteiligter EU-Bürgerinnen und Bürger. Sie unterstützen die Menschen dabei, ihren Alltag zu stabilisieren und informieren über kommunale Beratungs- und Hilfsangebote. Dieses Beispiel zeigt, wie Caritas und Diakonie innovative Impulse für die Sozialpolitik in Deutschland und Europa setzen.

Quelle: Deutscher Caritasverband e.V. und Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. vom 04.09.2019

Back to Top