Europa

60 Jahre Römische Verträge: Frieden und Freiheit in Europa

Die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Europäischen Union fanden an diesem Wochenende in Rom statt. Die Staats- und Regierungschefs berieten über die künftige Entwicklung einer Union der 27 und unterzeichneten die Erklärung von Rom. Im Rahmen mehrerer Veranstaltungen diskutierten junge Europäer über die Zukunft Europas und die Notwendigkeit, die junge Generation stärker in den Ausbau des europäischen Projekts einzubeziehen.

27.03.2017

Vor 60 Jahren unterzeichneten die Regierungen der sechs Gründerstaaten die Römischen Verträge. Mit den Verträgen wurde ein gemeinsamer Markt geschaffen, doch vor allem eine Union des Friedens und des Wohlstands in Europa. Führende EU-Abgeordnete nehmen am Wochenende an den Feierlichkeiten zum Jubiläum in Rom teil - in Zeiten, in denen die Zukunft der EU ein zentrales Thema ist. Die Staats- und Regierungschefs werden in Rom über die künftige Entwicklung der EU und die nächsten Schritte beraten.

Der Jahrestag bildet auch den Anlass über die Zukunft der EU mit 27 Mitgliedstaaten nachzudenken. Nachdem die Kommission ein <link https: ec.europa.eu commission white-paper-future-europe-reflections-and-scenarios-eu27_de external-link-new-window der eukomm zur zukunft>Weißbuch zur Zukunft Europas vorgelegt hat, werden die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten die Erklärung von Rom annehmen, in der die Errungenschaften der Union herausgestellt, die aktuellen Herausforderungen genannt und aufgefordert wird, zum Wohle der Bürger auf ein einiges Europa mit 27 Mitgliedstaaten hinzuarbeiten und in wichtigen Politikbereichen das gemeinsame Handeln zu intensivieren.

Weg zum geeinten Europa

Die Römischen Verträge wurden am 25. März 1957 von Vertretern der Regierungen Belgiens, Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Luxemburgs und der Niederlande unterzeichnet. Unter den Römischen Verträgen versteht man die Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). Die Wirtschaftsintegration, mit dem Wegfall von Zöllen und Handelshemmnissen und der Förderung der Bewegungsfreiheit von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital, war ein großer Erfolg und in den folgenden Jahren traten immer mehr Länder bei. Im Laufe der Zeit wurde die Zusammenarbeit auf weitere Bereiche ausgedehnt und die Europäische Union geschaffen. Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wurde mehrmals überarbeitet und heißt nun Vertrag über die Arbeitsweise der EU.

Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erklärte: "Unsere Eltern und Großeltern gründeten diese Union mit einer gemeinsamen Vision: Nie wieder Krieg! Sie waren der festen Überzeugung, dass das Einreißen von Schranken und das gemeinsame Anpacken - nicht die Arbeit gegeneinander - uns alle stärker macht. Die Geschichte hat ihnen Recht gegeben. Über 60 Jahre sind die Werte, auf die sich diese Union gründet, die gleichen geblieben: Frieden, Freiheit, Toleranz, Solidarität und Rechtsstaatlichkeit binden und verbinden uns." Und weiter: "In Europa steht kein Mensch und keine Institution über dem Gesetz. Die Europäische Union hat den Bürgerinnen und Bürgern erhebliche Verbesserungen gebracht. Für diejenigen, die nach uns kommen, müssen wir sicherstellen, dass ihr das auch weiterhin gelingt. Im Moment führen alle Straßen nach Rom. Aber von Rom aus wird es nur einen Weg in die Zukunft geben, wie auch immer er sich gestalten mag: den Weg zum geeinten Europa.“

Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, die Fraktionsvorsitzenden, die Vizepräsidenten und die Quästoren des Parlaments reisten am Freitag (24.3.2017) nach Rom, um über das Wochenende an Sitzungen und an den Feierlichkeiten zum 60-jährigen Jubiläum der Römischen Verträge teilzunehmen. Präsident Tajani wird für das Parlament die gemeinsame EU-Erklärung von Rom unterzeichnen.

In den vergangenen Wochen hat sich das EU-Parlament sehr intensiv mit der Zukunft der Europäischen Union auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich die Union entwickeln solle, um gegenwärtige Herausforderungen wie die Migrationskrise, wirtschaftliche Ungleichgewichte und den Brexit, zu bewältigen. Die EU-Abgeordneten haben während der Plenartagung im Februar <link http: www.europarl.europa.eu news en news-room future-of-the-eu-the-european-parliament-sets-out-its-vision external-link-new-window zur berichterstattung im>drei Berichte zur Zukunft der EU verabschiedet. Im Rahmen der darauffolgenden Plenartagung im März debattierten sie über das Weißbuch der Europäischen Kommission, welches fünf Szenarien für die Zukunft der EU skizziert. 

In Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden organisierte die Kommission in Rom mehrere Veranstaltungen, um den Jubiläumstag feierlich und mit zahlreichen Diskussionen über Europas Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auszugestalten.

  • Jean Monnet-Seminar "Europas Zukunft – dein Engagement ist gefragt" (23. und 24. März, Hotel Quirinale): Über 100 Jean-Monnet-Professoren, politische Entscheidungsträger, Journalisten, Vertreter der Zivilgesellschaft, der Jugend und Studenten diskutierten über die Zukunft der EU und über die Notwendigkeit, die junge Generation stärker in den Ausbau des europäischen Projekts einzubeziehen.

  • Bürgerdialog (24. März, Acquario di Roma): Die Hohe Vertreterin und Vizepräsidentin der Kommission Federica Mogherini und der Premierminister Maltas Joseph Muscat, der zurzeit den EU-Ratsvorsitz innehat, veranstalten einen Bürgerdialog mit Hunderten junger Europäer und in Rom studierender Erasmus-Studenten.

  • Digital Day (23. März, Palazzo Doria Pamphilj): Vizepräsident Andrus Ansip und EU-Kommissar Günther Oettinger laden europäische Branchenvertreter und Minister ein, gemeinsam festzulegen, wie durch verstärkte Zusammenarbeit und eine bessere Vorbereitung unserer Gesellschaft und Wirtschaft das Potenzial des digitalen Umbaus Europas voll ausgeschöpft werden kann. Von den Mitgliedstaaten werden entsprechende Zusagen in Bezug auf Hochleistungsrechentechnik, vernetzte Mobilität, Digitalisierung der Wirtschaft und digitale Arbeitsplätze erwartet.

In der vergangenen Woche fand eine feierliche <link http: www.europarl.europa.eu news de news-room external-link-new-window und video zur zeremonie im>Zeremonie zum 60-jährigen Jubiläum im EU-Parlament in Brüssel statt. Parlamentspräsident Antonio Tajani sagte: "Europa bedeutet Freiheit. Europa ist unsere Zukunft. Und genau das sollten wir an unsere Kinder weitergeben: eine Zukunft, die von Wohlstand, Frieden und Freiheit gekennzeichnet ist."

Weitere Informationen zum 60-jährigen Jubiläums der Europäischen Union mit Hintergründen, Videos und weiterführenden Materialien stehen auf der <link http: europa.eu rapid external-link-new-window zum>Webseite der EU-Kommission zur Verfügung. 

Quellen: Europäisches Parlament und Europäische Kommission vom 24.03.2017

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