Europa

40 Projekte erhalten Förderung im Rahmen des Europäischen Jahres 2010

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das in Deutschland die Durchführung des Europäischen Jahres 2010 gegen Armut und soziale Ausgrenzung organisiert, hat 40 Projekte ausgewählt, die in diesem Jahr von der EU-Kommission und dem Bund mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert werden.

03.02.2010

Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen: "Armut und soziale Ausgrenzung müssen uns umtreiben. Viele Menschen in unserem wohlhabenden Land spüren täglich, dass sie an Grenzen stoßen. Das ist die Schülerin, die nicht an der Klassenfahrt teilnehmen kann, die Alleinerziehende, die nur deswegen von staatlicher Hilfe leben muss, weil es an ihrem Ort keine Kitaplätze gibt, oder der Junge aus einer Migrantenfamilie, der in der Schule vom ersten Tag an nicht mitkommt, weil er die Sprache nicht beherrscht. Über diese Hürden kommen sie nur hinweg, wenn andere helfen. Überall in Deutschland gibt es eine Vielzahl von Initiativen, die gezielte Unterstützung anbieten und den Betroffenen neuen Mut machen. Unter den mehr als 800 Projektanträgen, mit denen sich solche Initiativen um eine Förderung im Rahmen des Europäischen Jahres beworben haben, gab es viele sehr gute, sehr mutige Ideen. Die Auswahl war wirklich schwer. Ich freue mich trotzdem sehr, dass wir in diesem Jahr deutschlandweit, von Rostock bis Regensburg, 40 höchst unterschiedliche Projekte fördern können - jedes mit einem eigenen, vielversprechenden Ansatz, und damit echte Leuchttürme gegen Armut und Ausgrenzung." 

842 Projektanträge gingen im Herbst 2009 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales ein - aus allen Bundesländern, von verschiedensten Trägern wie Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Stiftungen, mit einem breiten Spektrum von Ansätzen und Zielgruppen: Alleinerziehende, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund oder Behinderungen und andere mehr sollten durch ihre Arbeit profitieren. Aufgrund der begrenzten Fördersumme war von Anfang an klar, dass nur 30 bis 50 Projekte mit einer maximalen Fördersumme von jeweils bis zu 40.000 Euro den Zuschlag erhalten konnten. Die 40 nun ausgewählten Projekte können ihre Arbeit im Februar aufnehmen. Die Projektverantwortlichen sind zur nationalen Auftaktveranstaltung des Europäischen Jahres am 25. Februar in Berlin eingeladen.

Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten und dem Europäischen Jahr 2010 finden Sie unter <link http: www.mit-neuem-mut.de _blank external-link-new-window external link in new>www.mit-neuem-mut.de.

2010 ist das Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung in den 27 Mitgliedsländern der Europäischen Union (plus Norwegen und Island). Die Schirmherrschaft für Deutschland hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Landesbischöfin von Hannover Dr. Margot Käßmann inne. In Deutschland organisiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die von der EU-Kommission initiierte Kampagne. Zentrales Ziel des EJ 2010, das in Deutschland unter dem Motto "Mit neuem Mut" steht, ist es, das Bewusstsein für Armut und soziale Ausgrenzung sowie die gesellschaftliche Verantwortung zu schärfen, und allen den Rücken zu stärken, die die Probleme im Alltag aktiv angehen. Betroffenenvertreter, Verbände sowie Länder und Kommunen sind in die Aktion eingebunden.

  • Armut und ihre Wahrnehmung: Jeder elfte Bundesbürger (neun Prozent der Befragten) sieht sich selbst von Armut betroffen. 27 Prozent sehen Armut in der Familie oder Verwandtschaft, 36 Prozent im Freundes- und Bekanntenkreis. 51 Prozent der Befragten nehmen Armut in der eigenen Wohngegend wahr (tns infratest, 2009).
  • Erwerbsarbeit der Eltern verringert Armutsrisiko der Kinder: In Haushalten ohne erwerbstätigen Elternteil liegt die Armutsrisikoquote von Kindern bei 48 Prozent; sie sinkt bei einem in Vollzeit erwerbstätigen Elternteil auf 8, bei zwei in Vollzeit erwerbstätigen Elternteilen auf 4 Prozent.
  • Besonders armutsgefährdet in Deutschland: Alleinerziehende (zu 36 Prozent armutsgefährdet laut EU-SILC 2008), Menschen mit Migrationshintergrund (26 Prozent laut Sonderauswertung des Mikrozensus 2008) und Personen mit niedrigen Qualifikationsniveau (23 Prozent laut EU-SILC 2008).

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Back to Top