EU-Jugendstrategie

Ungewöhnliche Perspektiven aus der ganzen Welt

Spannende Diskussion beim Jugend Internet Governance Forum in Berlin

Verschiedene Blickwinkel, aktuelle Debatten, Hintergründe, natürlich zu Themen rund um das Internet und speziell für Jugendliche und junge Menschen: Darum ging es beim 2. Jugend Internet Governance Forum, das am 1. Juni in Berlin stattfand.

12.06.2013

Von Nadine Karbach

„Nicht codieren können? – Das wäre wie lesen, aber nicht schreiben können: unvorstellbar!“ Benjamin Mako Hill bringt es auf den Punkt. Der junge Amerikaner arbeitet am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und war am Abend des Jugend Internet Governance Forum live via Google Hangout zugeschaltet.  
Die Liveschaltung zum Ende des Jugend Internet Governance Forums (Jugend IGF D) war eine von vielen spannenden Diskussionen an diesem Tag. Moderiert von Jens Best, erzählte „Mako“ über das Lebensgefühl von Codieren, die Vorteile der Open Source Technologie und die Macht kollaborativen Arbeitens.  „Wir wollten in dieses Forum unterschiedliche Perspektiven bringen, und sind froh, dass es mit dieser ungewöhnlichen Liveschaltung geklappt hat“ berichtet Koordinatorin Lorena Jaume-Palasi vom I&G Collaboratory. “Wir sind Mako sehr dankbar, dass er für uns so früh aufgestanden ist.“

Ungewöhnliche Perspektiven bot auch die Diskussion mit Rezwanul Islam, Blogger von Globalvoices aus Bangladesch sowie Ehsan Norouzi, ein iranischer Journalist, der für die Deutsche Welle arbeitet.  In der Diskussion: Zensur und Überwachungstechnologien – thematisch schwere Kost und dann noch auf Englisch. Doch die jungen Teilnehmer lauschten gebannt und stellten viele Fragen. Die Zeit verflog nur so und vielleicht wird die Diskussion an anderer Stelle fortgesetzt, viel zu diskutieren und zu fragen gäbe es.

Das galt auch für die Diskussion zum Thema Netzneutralität. Das Thema stand in den vergangenen Wochen stark im medialen Fokus und daher wollte man den Versuch wagen, dieses komplexe Thema etwas alltagstauglicher zu machen. Als Experten standen Hauke Gierow (Reporter ohne Grenzen), Valentina Kerst (D64), Dean Ceulic (Abusix GmbH) sowie Sebastian Schnur (Drosselkom/Petition auf change.org) zur Verfügung. Hier galt es erst einmal darum den Begriff greifbar zu machen und das Problem konkret aufzuzeigen. Durch die spontane Beteiligung von Philippe Gröschel (Leiter Hauptstadtstudio Téléfonica) ergaben sich einige weitere Perspektiven rund um das Thema. Als Fazit verständigte man sich auf eine Fortsetzung der Gespräche an einem eigens zu dem Thema gestalteten Tag.

Zwei weitere inspirierende Diskussionsrunden vervollständigten den thematischen Teil des Programms: Moritz  Bartl vom Tor-Projekt begab sich mit den jungen Menschen in die Diskussion zum Thema Anonymität in Internet, und Jens Best von Wikimedia, brachte in der Eröffnungsdiskussion den Begriff „open“  und seine Bedeutung in die Diskussion ein, und wies damit auf ein zentrales Merkmal der Internet Technologie hin.

Spannende Diskussionen, Hintergründe und verschiedene Perspektiven – alles gut, doch war es das? „Ein weiteres entscheidendes Element des Jugend IGF ist die Erstellung der sogenannten „Messages“, erläutert Lorena Jaume-Palasi. „Dabei handelt es sich um ein spezielles Dokument, welches von den Teilnehmern eines Internet Governance Forums gemeinsam erstellt wird. Es beinhaltet Statements, Forderungen, offene Fragen und wird in die deutsche, europäische und globale Diskussion des Internet Governance eingebracht sowie zum UN-Sekretariat nach Genf geschickt.“
In Gruppenarbeit und unter der erfahrenen Anleitung von Andreas Karsten von youthpolicy.org, sammelten die Jugendlichen eigenständig ihre wichtigsten Punkte und offenen Fragen. Diese präsentierten sie gegenseitig im Plenum bevor der Tag bei der „besten Pizza der Stadt“ (I Due Forni,
Anm. d. Redaktion) ausklang – natürlich nicht ohne weitere politische Diskussionen rund um das Internet.  

Am darauffolgenden Montag, dem 3. Juni brachten drei Vertreter des Jugend Internet Governance Forums ihre ausgewählten drei Kernpunkte in das Internet Governance Forum Deutschland ein und diskutierten diese in einer Podiumsdiskussion mit den Netzpolitikern Anke Domscheit-Berg, Malte Spitz und Thomas Jarzombek. Berichte gibt es dazu bei <link www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/internet-governance-forum-gemeinschaftliche-netzentwicklung-gefordert-a-903520.html _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">Spiegel online</link> und <link www.heise.de/newsticker/meldung/Deutschland-sucht-den-Internetminister-1875671.html _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">Heise</link>.

Das diesjährige Jugend Internet Governance Forum wurde veranstaltet in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), Téléfonica, Youthpart, Servicestelle Jugendbeteiligung, dem I&G Collaboratory, ikosom - Institut für soziale Medien und watch your web .

Links

Webseite: <link jugend-igf-d.de _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">jugend-igf-d.de</link>
Bericht der UN Jugenddelegierten Elise Zerrath mit den drei Kernpunkten der Teilnehmer: <link www.jugenddelegierte.de/internet-governance-forum/ _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">http://www.jugenddelegierte.de/internet-governance-forum/
</link>Europäische Diskussion: <link eurodig.org _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">eurodig.org</link>
Globale Diskussion: <link intgovforum.org _blank external-link-new-window "Opens external link in new window">intgovforum.org</link>


Quelle: IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland

Back to Top